Schwenker sagt HSV ab

SID
Uwe Schwenker könnte vor einer überraschenden HBL-Rückkehr stehen
© getty

Präsident Andreas Rudolph vom finanziell angeschlagenen Spitzenklub HSV Hamburg hat Uwe Schwenker als neuen Geschäftsführer bei den Hanseaten ins Gespräch gebracht. Dieser bestätigte zwar den Kontakt, sagte nun jedoch ab. Auf die Lizenzvergabe der HBL hat die Situation des HSV keine Auswirkungen.

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"Natürlich ist Uwe Schwenker immer ein Kandidat. Ich habe zu ihm inzwischen ein gutes Verhältnis", sagte Rudolph im Gespräch mit "Sport Bild Plus".

Der Klub-Mäzen, der dem Champions-League-Sieger bis Saisonende mit rund zwei Millionen Euro aushelfen muss, will zeitnah einen neuen starken Mann an der Spitze präsentieren. "Das wird spätestens in den nächsten zehn bis 14 Tagen über die Bühne sein", sagte Rudolph.

Schwenker wird es allerdings nicht sein. "Ich stand seit Mitte Januar mit Präsident Andreas Rudolph in Kontakt. Wir hatten mehrere Gespräche, und er hat mir ein konkretes Angebot gemacht", sagte der 54-Jährige dem "SID": "Vor einer Woche habe ich das dann abgelehnt. Ich schließe eine Rückkehr in den Handball nicht aus, aber dann müssen die Rahmenbedingungen passen. Ich befinde mich nicht auf dem Restpostenmarkt für alternde Handball-Manager".

Freispruch 2012

Schwenker war bis April 2009 Geschäftsführer beim Hamburger Rivalen THW Kiel, musste sein Amt bei dem Rekordmeister im Zuge einer Anklage wegen Betrugs und Untreue aber niederlegen. Im Januar 2012 wurde Schwenker vom Landgericht Kiel aber in allen Anklagepunkten freigesprochen.

Die Hamburger, Meister von 2011, hatten vergangene Woche verkündet, dass dem Klub knapp zwei Millionen Euro im Etat der laufenden Saison fehlen. Rudolph gab daraufhin die Trennung von Geschäftsführer Christoph Wendt bekannt.

Keine Auswirkungen auf Lizenzvergabe

Die finanzielle Situation des Vereins soll jedoch keine Auswirkungen auf die Lizenzvergabe haben. "Wir wären schlecht beraten, aufgrund von Momentaufnahmen Rückschlüsse auf die Vergabe von Lizenzen zu ziehen", sagte HBL-Geschäftsführer Holger Kaiser dem Magazin Sponsors. Das Verfahren gleiche einem 5000-Meter-Hindernislauf. "Bisher hat der HSV alle erforderlichen Hürden sportlich und wirtschaftlich genommen."

Am 1. März dieses Jahres müssen die Klubs ihre Lizenzanträge einreichen. "Dann werden wir die Unterlagen gewissenhaft prüfen", sagte Kaiser. Am 15. Mai wird die Liga dann über die Vergabe der Lizenzen für die Saison 2014/15 informieren.

Mit den massiven Finanzproblemen beim HSV geht die Ligaspitze gelassen um. "Nach den Ereignissen und Aussagen der vergangenen Tage gehen wir davon aus, dass der HSV auch weiterhin ein gewichtiges und verlässliches Mitglied der Liga sein wird", sagte Kaiser.

Kaiser lobte ausdrücklich das Engagement von Präsident und Mäzen Andreas Rudolph. "Wir sind sehr froh darüber, dass es erfolgreiche Unternehmer gibt, die an den deutschen Spitzen- und Breitensport glauben und in ihn investieren", sagte er.

Der HSV Handball im Steckbrief

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