Jubilar Roggisch feiert in Tunesien

SID
Oliver Roggisch gab bereits im Jahr 2002 sein Debüt für Deutschland
© getty

Afrikanische Sonne statt skandinavischer Kälte, Tunesien statt Dänemark: Während die besten Teams der Welt ab Sonntag in nördlichen Gefilden um die EM-Krone streiten, proben die deutschen Handballer im tunesischen Hammamet den Ernstfall.

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Die beiden Länderspiele gegen Afrikameister Tunesien nutzt Bundestrainer Martin Heuberger mit seinem Team zur gezielten Vorbereitung auf die WM-Play-offs.

"Die Spiele in Tunesien werden dem Reifeprozess der Mannschaft gut tun. Wir wollten bewusst im Ausland spielen, wo die Mannschaft nicht ihr gewohntes Umfeld hat", sagte Heuberger vor der Abreise am Freitag vom Düsseldorfer Flughafen. Der WM-Fünfte startet mit dem Rückenwind der beiden Turniersiege im eigenen Land in den tunesischen Badeort.

Play-offs im Visier

Doch nach dem Gewinn des Supercups im Herbst und des Vier-Nationen-Turniers am vergangenen Wochenende will die DHB-Auswahl an den paradiesischen Stränden Hammamets keinesfalls faulenzen.

In den Partien am Samstag und Sonntag soll sich die Mannschaft um Kapitän Oliver Roggisch nun auch auswärts die nötige Wettkampfhärte für die beiden so wichtigen Ausscheidungsspiele im Juni holen. "Wir wollen gegen einen unangenehmen Gegner einen Schritt nach vorne machen. Vor allem geht es darum, mehr Konstanz in unser Spiel zu bringen", sagte Roggisch.

Ehrung verzögert sich

Für den 35-jährigen Abwehrchef hat der viertägige Tunesien-Trip einen besonderen Stellenwert: Roggisch feiert am Samstag seinen 200. Länderspieleinsatz und steigt damit als erster aktueller Nationalspieler in den elitären 200er-Klub auf. "Das ist natürlich ein Brett, da bin ich schon ein bisschen stolz drauf. Ich habe jedes einzelne der bisherigen 199 Spiele genossen", sagt Roggisch. In der Bestenliste des DHB zieht er damit an Pascal Hens vorbei auf Platz 19.

Coach Heuberger lobt Roggisch vor dessen Jubiläum in den höchsten Tönen. "Er ist nicht bloß auf dem Feld in kämpferischer Hinsicht ein Vorbild, sondern auch außerhalb - wie er mit den jüngeren Spielern umgeht, wie er die Mannschaft führt und wie er das Sprachrohr des Teams ist", sagte der Bundestrainer. Auf eine Ehrung vom DHB muss Roggisch am Samstag allerdings verzichten. Die soll beim nächsten Länderspiel auf deutschem Boden nachgeholt werden.

Zukunft offen

Roggisch selbst erinnert sich mit einem Schmunzeln an sein Länderspiel-Debüt am 15. März 2002 gegen die Schweiz. "Seitdem bin ich hoffentlich ein bisschen reifer geworden. Damals war ich noch ein kleiner Hallodri", sagt er rückblickend.

Wie lange der Weltmeister von 2007 noch mit dem Adler auf der Brust aufläuft, lässt er offen. Seine volle Konzentration richtet sich erst einmal auf die WM-Qualifikation im Sommer. Was er sich zum Jubiläum wünscht? "Ich hoffe, dass ich die Mannschaft in Tunesien zu zwei Siegen führen kann, denn gerade zum Jubiläum will man natürlich nicht verlieren."

Oliver Roggisch im Steckbrief

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