Deutsche Handballerinen klarer Favorit

SID
Clara Woltering ist die Spielführerin der deutschen Truppe
© getty

Die deutschen Handballerinnen wollen mit einem Sieg zum WM-Auftakt gegen Australien den Grundstein für den Einzug ins Achtelfinale legen.

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Als die deutschen Handballerinnen am Freitagnachmittag vom Frankfurter Flughafen in ihr WM-Abenteuer aufbrachen, hatten sie die aufmunternden Worte der verletzten Spielmacherin Kerstin Wohlbold mit im Gepäck. "Wenn die auf der Platte und die auf der Bank perfekt harmonieren, dann darf man schon mal träumen. Dann können wir richtig, richtig weit kommen, zumal es diesen einen ganz großen Favoriten dieses Mal nicht gibt", sagte die 29-Jährige nach ihrer Kreuzband-OP dem "SID".

Mit einem Sieg zum WM-Start am Samstag gegen Exot Australien will die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) aber erst einmal den Grundstein für den Einzug ins Achtelfinale legen. Um das Minimalziel zu erreichen, genügt der Mannschaft von Bundestrainer Heine Jensen in der Gruppe D mit Australien, Rumänien, Tschechien, Tunesien und Ungarn Platz vier.

"Das Achtelfinale sollte drin sein. Danach müssen wir von Spiel zu Spiel schauen, ein K.o.-Modus ist immer für Überraschungen in beide Richtungen gut", sagte Rekord-Nationalspielerin Anja Althaus dem "SID".

Woltering warnt vor Australien

Gegen Australien gilt die DHB-Auswahl, die nach der Landung in Belgrad mit dem Bus weiter zum Abschlusstraining in den Spielort Novi Sad fuhr, als haushoher Favorit. Seit 2003 warten die Australierinnen auf einen WM-Sieg. Spielführerin Clara Woltering warnt dennoch davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. "Die Frage ist, wie wir in das Turnier reinkommen. Das hat ja 2012 bei der EM nicht so gut geklappt, ich hoffe, dass wir daraus gelernt haben und es dieses Mal besser machen", sagt die deutsche Torfrau.

Auf Woltering wird es ankommen, denn die deutsche Abwehr offenbarte zuletzt bei den beiden knappen Testspielsiegen gegen die nicht für die WM qualifizierten Schwedinnen doch einige Schwächen. Rechtsaußen Marlene Zapf verrät die Zielsetzung: "In keinem Spiel mehr als 25 Gegentore bekommen".

Enttäuschungen bei den Männern

Nach den Enttäuschungen bei den Männern sollen Jensen und seine Spielerinnen nun für den DHB die Kohlen aus dem Feuer holen - obwohl neben Wohlbold auch die etatmäßige Spielführerin Isabell Klein und Torfrau Katja Schülke (beide schwanger) sowie Kreisläuferin Anne Müller (Knieverletzung) in Serbien fehlen.

Aus dem blamablen Vorrundenaus bei der WM vor zwei Jahren in Brasilien sollen die richtigen Lehren gezogen werden. "Wir müssen von Spiel zu Spiel denken, dürfen nicht von Anfang an zu viel wollen und uns dadurch blockieren. Wir brauchen eine gute Strategie und müssen jeden Gegner ernst nehmen", sagte Spielmacherin Anna Loerper.

Favoriten auf die WM-Krone sind mal wieder die üblichen Verdächtigen. Titelverteidiger Norwegen, Europameister Montenegro, Dänemark und Serbien. Aber auch Rumänien und die Niederlande hat Jensen auf der Rechnung: "Und natürlich uns."

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