IHF lehnt Shot-Clock im Handball ab

SID
Bob Hanning würde die Shot-Clock gerne im Jugendbereich testen
© getty

Der Weltverband IHF hat die Einführung einer sogenannten Shot-Clock beim Handball abgelehnt. Mehrere Bundesliga-Trainer hatten zuletzt eine klare Regelung gefordert, auch um eine individuelle Auslegung von Zeitspiel zu verhindern. Allerdings spräche nichts gegen einen Testlauf.

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Während im Basketball ein Angriff auf 24 Sekunden begrenzt ist, liegt es beim Handball im Ermessen der Schiedsrichter, wann ein Zeitspiel angezeigt beziehungsweise gepfiffen wird. Das ist einigen Größen im Sport ein Dorn im Auge. "Wie lang darf ein Angriff im Handball dauern? Keiner weiß das", hatte Gudmundur Gudmundsson von den Rhein-Neckar Löwen zuletzt im "Mannheimer Morgen" moniert.

Manfred Prause, Vorsitzender der IHF-Regelkommission und frisch für weitere vier Jahre im Amt bestätigt, hält das jedoch für keine gute Idee. Gegenüber dem Magazin "Handball Time" sagte er in Doha: "Es gibt in diesem Jahr keine Regeländerungen, die Regeln sind gut, wenn sie von den Schiedsrichtern richtig ausgelegt werden." Ein "Hin und Her" sei für den Sport nicht das Richtige: "Wir können nicht einfach eine Regel übernehmen."

Hanning und Stephan nicht einig

Prinzipiell seien Regeländerungen möglich, man müsse sich aber erst "einen Überblick über die Praxis verschaffen. Bevor wir eine Shot-Clock einführen, müsste man das erst durch einen Test mit Spitzenmannschaften erproben."

Berlins Geschäftsführer Bob Hanning hatte bei "Eurosport" unlängst angeregt, eine Shot-Clock in der Jugend-Bundesliga zu testen. Man müsse "für Neuerungen offen sein". Der ehemalige Welthandballer Daniel Stephan lehnt eine solche Regel dagegen ab. "Es wird sonst alles viel zu hektisch, es wird zu viel aufs Tor geworfen und es gibt einfach keine Spielkultur mehr."

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