Trotz Umbruch: Kiel macht's

Von Felix Götz
Filip Jicha und der THW Kiel sind auch in dieser Saison Favorit auf die Meisterschaft
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13. VfL Gummersbach

Lineup: Lichtlein - Santos, Schröder, Schindler, Bult, von Gruchalla, Kopco

Nach der schlechtesten Saison der VfL-Historie, an deren Ende mit Platz 15 nur haarscharf der Abstieg verhindert wurde, geht der Blick bei einem der ganz großen Traditionsvereine der HBL wieder ein bisschen nach oben. Zwar hat Gummersbach im Angriff mit Adrian Pfahl und Kentin Mahe (beide Hamburg) zwei Raketen verloren. Dafür dürfte die Abwehr der Oberbergischen dank der Verpflichtungen von Carsten Lichtlein (Lemgo), Joakim Larsson Großwallstadt) und Andreas Schröder (Neuhausen) deutlich stabiler stehen als vergangenen Saison.

Der VfL scheint Spieler beisammen zu haben, die zu einer echten Einheit werden könnten. Mit Hilfe der Euphorie, die der Umzug in die neue Schwalbe-Arena mit sich bringen dürfte, sollte der Klassenerhalt diesmal etwas souveräner gelingen.

14. TBV Lemgo

Lineup: Bauer - Bechtloff, Lemke, Herth, Hermann, Kehrmann, Pekeler

Die nach wie vor angespannte Finanzlage beim TBV hat dazu geführt, dass einige Leistungsträger wie Carsten Lichtlein (Gummersbach) und Martin Strobel (Balingen) den Klub verlassen haben. Die Hoffnungen ruhen nun auf den Neuzugängen Thomas Bauer (Neuhausen), Benjamin Herth (Balingen) und Rickard Lönn (Redbergslids).

Dazu setzen die nach wie vor von Kapitän Florian Kehrmann angeführten Lemgoer auf die Jugend. Mit Patrick Zieker, Finn Lemke, Marcel Niemeyer und Julian Possehl stehen gleich vier deutsche Juniorennationalspieler im Profikader. Da passt es ganz gut, dass mit Niels Pfannenschmidt ein Mann aus dem TBV-Juniorenbereich neu auf der Trainerbank der jüngsten Mannschaft der HBL-Saison sitzt.

Für Lemgo wird es eine komplizierte Saison, zumal auch die Missbrauchsvorwürfe gegen Nils Dresrüsse für Unruhe sorgen dürften. Dem TBV gelingt der Klassenerhalt, mehr geht nicht.

15. Bergischer HC

Lineup: Gustavsson - Hoße, Gutbrod, Szilagyi, Nippes, Gunnarsson, Weiß

Als Aufsteiger hat man in der HBL selten was zu lachen. In den vergangenen fünf Jahren hielten nur vier Newcomer die Klasse. Auch für den BHC wird es eng, das Potenzial für ein Happy End ist aber vorhanden. Die Mannschaft von Coach Sebastian Hinze ist zumindest besser als die Mitaufsteiger Emsdetten und Eisenach aufgestellt.

Besonders wird es auf die Leader Viktor Szilagyi und Michael Hegemann ankommen, die mit gemeinsam 544 Partien fast doppelt so viele HBL-Spiele wie der Rest des Kaders insgesamt auf dem Buckel haben. Gelingt es wie vergangene Saison als echtes Team aufzutreten und die Euphorie bei den Fans zu nutzen, ist der Bergische HC auch in der Saison 2014/2015 in der höchsten deutschen Spielklasse dabei.

16. GWD Minden

Lineup: Vortmann - Schmidt, Bilbija, Doder, Schäpsmeier, Svitlica, Svavarsson

Sorry GWD, aber das wird verdammt eng. Rang 14 in der vergangenen Saison war schon eine Überraschung. Daran hatte Trainerfuchs Sead Hasanefendic einen nicht unerheblichen Anteil. Mit Goran Perkovac, der zuletzt die Nationalmannschaft der Schweiz trainierte, steht nun ein unerfahrener HBL-Coach an der Seitenlinie - womöglich ein Nachteil.

Die Mannschaft ist zum ganz großen Teil zusammengeblieben und dürfte deshalb gut eingespielt sein. Doch mit Moritz Schäpsmeier (Magdeburg) kam nur ein Spieler dazu, der Qualität mitbringt. Aufgrund des knüppelharten Auftaktprogramms mit Spielen gegen Flensburg, in Hannover und gegen die Rhein-Neckar Löwen muss Minden wohl zudem damit umgehen, von Beginn an im Tabellenkeller zu stecken.

17. TV Emsdetten

Lineup: Babin - Boomhouwer, Prce, Selmanovic, Bozovic, Lokkebo, Thünemann

Der Aufstieg des TV kam schon völlig überraschend, der Klassenerhalt wäre eine Sensation. Der Etat von angeblich 1,5 Millionen Euro ist für HBL-Verhältnisse ein Witz, mit den Torhütern Nils Babin und Vitali Feshchanka sowie den Feldspielern Janko Bozovic, Andrej Kourtchev und Mike Schulz hat Emsdetten nur fünf Akteure mit - meist geringer - Bundesliga-Erfahrung im Kader. Zudem bleibt abzuwarten, ob auch Trainer Gennadij Chalepo wie sein Vorgänger Patrik Liljestrand, mit dem sich der TV nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen konnte, den unglaublichen Teamgeist der vergangenen Saison herstellen kann.

18. ThSV Eisenach

Lineup: Gorobtschuk - Wöhler, Jurdzs, Jonsson, Jaanimaa, Lilienfelds, Trautvetter

Mit einem wohl noch etwas kleineren Etat als Emsdetten und nur vier Spielern mit HBL-Erfahrung versucht der Dritte der vergangenen Zweitliga-Saison das wohl Unmögliche - den Klassenerhalt zu schaffen. Hochkaräter sucht man in Eisenachs Kader vergeblich. Die Hoffnungen ruhen auf Aivis Jurdzc (Hannover-Burgdorf), der im linken Rückraum zu Hause ist und Hannes Jon Jonsson, der in der vergangenen Spielzeit bester Spielmacher der zweiten Liga war. Zudem wurde mit Peter Pucelj (Velenje) ein Abwehrspezialist geholt.

Platz 1-6: Von Kiel bis Melsungen

Platz 7-12: Von Magdeburg bis Balingen

Platz 13-18: Von Gummersbach bis Eisenach