Gislason wehrt sich gegen Meister-Finale

SID
Der Trainer des THW Kiel möchte nichts von einem möglichen Meister-Finale wissen
© getty

Alfred Gislason, Trainer des Rekordmeisters THW Kiel, hat die Pläne der Handball-Bundesliga für ein mögliches Meister-Finale heftig kritisiert und einen Gegenvorschlag gemacht.

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"Als Alternative schlage ich vor, den Supercup upzugraden und ihn als eine Art Final-Turnier auszutragen", sagte Gislason. Im Sinne einer sportlichen Aufwertung könne bei einer solchen Veranstaltung ein Startplatz in der Champions League ausgespielt werden.

Die Pläne der Ligaspitze für ein Endspiel um die deutsche Meisterschaft, in dem sich ab der Saison 2014/15 der Erst- und Zweitplatzierte der Hauptrunde in einem Fußballstadion gegenüberstehen sollen, bezeichnete Gislason als "ganz schlechte Idee. Es ist grob fahrlässig, so etwas zu machen, man könnte dadurch die Liga ruinieren", sagte der 53-Jährige.Im Fußball würde keiner auf diese Idee kommen. "Das wäre so, als wenn Bayern München mit 20 Punkten vorne ist, und dann plötzlich am Schluss ein Vierer-Turnier gespielt würde", sagte Gislason.

Bohmann versteht Kritik nicht

HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann reagierte zurückhaltend auf den Vorschlag aus Kiel. "Da können wir sicherlich drüber reden. Diese Phase jetzt ist ja auch dazu gedacht, dass man Ideen sammelt und dann schaut, was das Beste für den Handball ist", sagte Bohmann, stellte aber auch klar: "Den wertvollsten Titel, den wir zu vergeben haben, ist der des deutschen Meisters. Ich glaube, solch ein Rahmen muss auch mit unserem maximalen Titel bestückt sein."

Bohmann verspricht sich von dem Meister-Finale neue Impulse für die Sportart aufgrund verbesserter Vermarktungsmöglichkeiten. Die zum Teil heftige Kritik kann er nicht nachvollziehen. "Die Kritik ist viel zu emotional und nicht auf die Fakten bezogen. Es ist kein Aprilscherz und kein Spiel für Dumme", sagte Bohmann: "Ich glaube, dass die Chancen solch einer Begegnung größer sind als die Risiken."

Entschieden wird über die Reformpläne auf der HBL-Mitgliederversammlung am 4. Juli. Es zählt die einfache Mehrheit. In einer Probeabstimmung unter den Vertretern der 18 Bundesligisten haben angeblich zwölf Mitglieder dem Plan zugestimmt, fünf enthielten sich, einer war dagegen.

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