Flensburg nach Krimi im Pokal-Finale

SID
Topscorer Holger Glandorf steuerte sechs Tore zum knappen Erfolg gegen den HSV bei
© getty

Die SG Flensburg-Handewitt steht zum dritten Mal in Folge im Endspiel um den DHB-Pokal. Der deutsche Vizemeister besiegte den HSV Hamburg in einem wahren Handball-Krimi mit 26:25 (23:23, 14:13) nach Verlängerung und träumt vom ersten nationalen Titelgewinn seit dem Pokalsieg vor acht Jahren.

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Der Finalgegner der SG, die den Cup zwischen 2003 und 2005 drei Mal gewinnen konnte, wird im zweiten Halbfinale am Abend zwischen Titelverteidiger THW Kiel und MT Melsungen ermittelt.

Den Hamburgern droht nach der bitteren Niederlage eine weitere Saison der Enttäuschungen. Nach dem vorzeitigen Aus im Kampf um die Meisterschaft bleibt dem zweifachen Pokalsieger (2006 und 2010) als letzte Titelchance die Champions League.

Garant für den Flensburger Sieg war vor 13.056 Zuschauern in der ausverkauften Arena in Hamburg vor allem Torhüter Mattias Andersson. Zudem zeigte sich Nationalspieler Holger Glandorf mit sechs Toren treffsicher. Beim HSV traf Domagoj Duvnjak am häufigsten (6).

Pokalfight auf Augenhöhe

Hitzig, hochklassig und heiß umkämpft - zwischen dem Bundesliga-Dritten (Flensburg) und -Fünften (Hamburg) entwickelte sich von Beginn an ein Pokalfight auf Augenhöhe. Bis zum 7:7 nach einer Viertelstunde durch HSV-Linksaußen Torsten Jansen konnte sich keines der beiden Teams absetzen.

Fortan übernahm die SG das Zepter. Nach einem Doppelpack von Nationalspieler Steffen Weinhold führten die Nordlichter, die in den beiden vergangenen Jahren jeweils im Finale an Rekord-Champion Kiel gescheitert waren, beim 11:7 (21.) zwischenzeitlich mit vier Treffern, ehe sich die Hamburger binnen kürzester Zeit wieder herankämpften.

Der HSV, der in der gesamten ersten Hälfte nicht einmal in Front lag, hätte sogar mit einer Führung in die Halbzeit gehen können. Doch Pascal Hens und Co. scheiterten immer wieder an Andersson. Der SG-Keeper hatte bereits zur Pause elf Bälle entschärft.

Klarer Treffer nicht gewertet

Auch im zweiten Abschnitt blieb die Partie eng. Weil Ex-Nationalspieler Johannes Bitter im HSV-Tor plötzlich aufdrehte und vorne die Wurfquote besser wurde, bekamen die Hamburger Oberwasser. Das 18:17 durch Fredrik Petersen (48.) bedeutete die erste Hamburger Führung überhaupt.

Flensburg ließ sich jedoch nicht abschütteln und hatte kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit beim Stand von 23:23 Pech, als ein klarer Treffer von Glandorf nicht gewertet wurde. Die Schiedsrichter hatten den Ball fälschlicherweise nicht hinter der Linie gesehen. In der Verlängerung setzte sich die SG schnell mit zwei Toren ab und gab die Führung bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand.

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