Und noch eine Triple Crown?

Von Florian Regelmann
Frankreich hat fünf der letzten sechs Turniere gewonnen!
© Getty
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17. Tunesien

Manche mögen sich noch erinnern: Bei der Heim-WM 2004 schnupperte Tunesien an einer Sensations-Medaille, am Ende stand Rang 4 zu Buche. Das Team ist nach wie vor unangenehm zu spielen, weil es einen 60 Minuten lang malträtiert, die Kroaten taten sich im Olympia-Viertelfinale beispielsweise richtig schwer beim 25:23-Sieg. In der Vorbereitung gab es einen Sieg gegen Montenegro und nur eine knappe Niederlage gegen Dänemark. Insgesamt ist Tunesien etwas im Umbruch, in Schweden reichte es vor zwei Jahren nur zu Platz 20. Und jetzt haben einige Stars wie Heykel Megannem oder der wurfgewaltige Wissem Hmam ihre internationale Karriere beendet. Noch dabei ist Montpelliers Kreisläufer Issam Tej. Viel Potenzial haben auch Amine Bannour (Rückraum rechts) und der nach Kiel wechselnde Wael Jallouz (Rückraum links). Um das Achtelfinale zu packen, müsste Argentinien bezwungen werden.

18. Algerien

Algerien war eigentlich die erste nordafrikanische Mannschaft, die sich etablieren konnte, wurde dann aber mit der Zeit von Tunesien und Ägypten überholt. Nach Rang 15 vor zwei Jahren (u.a. ein Sieg gegen Serbien) ist das Achtelfinale für die Algerier erneut möglich. Es wird sich in der Gruppe D in einem direkten Duell mit Ägypten entscheiden, wer weiterkommt. Und bei der Afrika-Meisterschaft hieß der Sieger in diesem Duell im Halbfinale Algerien (26:25). Viele Spieler sind in Frankreich aktiv.

19. Weißrussland

Zum ersten Mal seit 1995 sind die Weißrussen bei einer WM. In der Quali setzten sie sich überraschend gegen die Slowakei durch. Mit Barca-Mann Siarhei Rutenka haben die Weißrussen einen Weltstar in ihren Reihen. Der Rückraumspieler ist in Minsk geboren, spielte dann für Slowenien, war später auch noch zwischendurch Spanier und ist seit 2010 wieder Weißrusse. Sachen gibt's. Neben Rutenka eine Waffe: Linksaußen Ivan Brouka (Minsk). In Gruppe C scheint allerdings nur Saudi-Arabien schwächer.

20. Brasilien

Nach Rang 21 vor zwei Jahren scheinen die Brasilianer näher an Argentinien dran, was auch die knappe 21:22-Finalniederlage bei der Panamerikameisterschaft unterstreicht. In der Gruppe A gibt es aber eigentlich keinen schlagbaren Gegner. Mit Felipe Borges (Leon) oder Thiagus Petrus (La Rioja) verdienen einige Spieler ihr Geld in Europa. Der Fokus liegt logischerweise auf Rio 2016!

21. Chile

Die Chilenen sind nach 2011 (Rang 22) zum zweiten Mal am Start. Hinter Argentinien und Brasilien (und vor Uruguay) hat man sich in Südamerika als dritte Kraft etabliert. Interessant: In Chiles Aufgebot stehen auch wieder die Feuchtmann-Brüder. Erwin Feuchtmann Perez, Emil Feuchtmann Perez und Harald Feuchtmann Perez. Ihr Großvater war in den 1930er Jahren von Mannheim nach Chile ausgewandert. Alle drei stehen in Deutschland bei Drittligisten unter Vertrag, Erwin und Emil beim HC Aschersleben, Harald beim TSV Friedberg. Bitter: Kreisläufer und Captain Marco Oneto (Veszprem, ehemals Barcelona) fällt verletzt aus.

22. Katar

Warum man auf Katar achten sollte? Na ja, die nächste WM findet 2015 in Katar statt. Es wird interessant zu sehen sein, ob sich etwas tut in puncto Handball. Dreimal war Katar bislang bei WM-Turnieren dabei (zuletzt 2007 in Deutschland: Rang 23), in der Quali ließ man mit Rang zwei bei der Asienmeisterschaft und nur einer knappen Niederlage im Finale gegen Südkorea so ein ganz bisschen aufhorchen. Vielleicht kann das Team von Coach Pero Milosevic in der Gruppe B Chile schlagen. Interessant: Beim Yellow Cup in der Schweiz erreichte Katar in der Vorbereitung jetzt immerhin ein 28:28 gegen die Weißrussen...

23. Saudi-Arabien

Die Saudis waren bislang fünfmal bei der WM, mehr als Rang 21 sprang aber nie heraus und wird natürlich auch diesmal nicht herausspringen. Auf einem Level mit Katar, wahrscheinlich sogar etwas schwächer.

24. Australien

Australien ist wieder auf den letzten Platz gebucht. Bei der WM 2011 verlor man selbst das Spiel um Rang 23 mit 10 gegen Bahrain. Zuvor hatte es schlimme Packungen gesetzt, darunter ein 12:47 gegen Dänemark. Aber woher soll es auch kommen? Das Team von Trainer Taip Ramadani hat in den letzten beiden Jahren nur ganze zwei Spiele bestritten, gegen Neuseeland. Kapitän des Teams ist Rechtsaußen Bevan Calvert, er spielt beim TSV Altenholz in der dritten Liga. Der Sieg gegen Grönland bei der WM 2003 wird erst mal der einzige bleiben.

Plätze 1 bis 8

Plätze 9 bis 16

Handball-WM: Der komplette Spielplan