Brand will nicht Präsident werden

SID
Heiner Brand steht dem Deutschen Handball-Bund nicht als Präsident zur Verfügung
© Getty

Sportdirektor Heiner Brand steht beim Deutschen Handball-Bund (DHB) nicht als Nachfolger für den scheidenden Präsidenten Ulrich Strombach (Gummersbach) zur Verfügung.

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"Ich habe wirklich darüber nachgedacht. Aber nachdem ich sah, wie die Arbeit des Präsidiums beeinträchtigt wird und welchen Diskussionen und Einmischungen man sich stellen muss, war ich regelrecht geschockt", beschrieb Brand seinen Entscheidungsfindungsprozess.

Glandorf zum WM-Verzicht gedrängt?

Klare Worte fand Brand auch in der Debatte über die Absagen mehrerer Nationalspieler wie Holger Glandorf (SG Flensburg-Handewitt) für die nächste Woche in Spanien beginnende WM. Der 60-Jährige bezeichnete als "Vermutung jedenfalls zulässig", dass Glandorf nach längerer Zwangspause wegen einer Infektion von seinem Klub zum WM-Verzicht gedrängt worden sein könnte.

"Verein und Spieler stehen in der Pflicht, die richtige Einstellung für die Nationalmannschaft mitzubringen. Aber manche Vereine drängen aus eigenen Interessen ihre Spieler auch in eine Rolle, anstatt ihnen die Rolle der Nationalmannschaft zu vermitteln. Nationalspieler zu sein bedeutet auch, Verantwortung für die Sportart zu haben", sagte Brand und beklagte wie schon häufig während seiner 14-jährigen Amtszeit als Bundestrainer mangelnde Wertschützung für das Nationalteam: "Einige geben immer noch nicht das zurück, was nötig wäre, da sind Egoismen weiterhin erkennbar. Ich verallgemeinere das nicht, denn viele Vereine sind stolz, Nationalspieler abstellen zu können. Aber diese Haltung ist noch nicht flächendeckend."

Brands Zielsetzung für das WM-Turnier fällt zunächst zurückhaltend aus. "Vom Erreichen des Achtelfinales gehe ich fest aus." Abhängig vom gesamten Turnierverlauf sei "auch das Viertelfinale drin".

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