Deutschlands startet schwach in EM-Quali

SID
Gegen Israel zitterten sich Uwe Gensheimer und Co. zum Sieg
© spox

Die Erleichterung war groß. Aber eine plausible Erklärung für die über weite Strecken schwache Leistung der deutschen Handball-Nationalmannschaft hatte niemand parat.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Nach dem engen 30:27-Erfolg am Sonntagabend in Israel lautete das Fazit: Hauptsache gewonnen - denn der Sieg war immens wichtig nach der Auftaktniederlage am vorigen Donnerstag in eigener Halle gegen Montenegro. In der Qualifikationsgruppe zur Europameisterschaft 2014 steht die DHB-Auswahl damit noch nicht mit dem Rücken zur Wand - zumindest noch nicht.

"Ich bin recht froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben", sagte Martin Heuberger. "Das war ein hartes Stück Arbeit." Warum seine Schützlinge aber erneut zahlreiche Fehler produzierten und sich das Leben selbst beim Handball-Zwerg Israel unnötig schwer machten, wusste aber auch der Bundestrainer nicht. "Im Abschluss fehlt manchmal auch das nötige Quäntchen Glück. Manchmal hat man eben solche Phasen." Eine bessere Erklärung fiel auch ihm nicht ein.

EM-Teilnahme in Gefahr

Dabei ist die Situation durchaus prekär: Denn bereits nach der Niederlage gegen Montenegro war klar, dass die DHB-Männer Gefahr laufen, zum ersten Mal überhaupt eine EM-Endrunde zu verpassen. Anfang April trifft Deutschland zweimal auf Tschechien - eigentlich der vermeintlich stärkste Gruppengegner. Gegen die Auswahl um Welthandballer Filip Jicha vom THW Kiel gab es bereits Anfang des Jahres bei der EM in Serbien eine deutliche Niederlage.

Hinzu kommt im Frühjahr besonders bei den deutschen Profis die Problematik der hohen Belastung: Liga, Pokal und Europacup sowie die fehlende Winterpause mit der Weltmeisterschaft im Januar, an der Tschechien nicht teilnimmt, zehren an den Kräften der Spieler. Und das im Juni folgende schwere Auswärtsspiel in Montenegro wird natürlich auch kein Selbstläufer. Das mussten die Tschechen bereits erfahren, die dort am Sonntag mit 22:23 unterlegen waren.

Wiederholung des WM-Debakels von 2011 wird befürchtet

Tschechien ist also wegweisend, denn nur als Gruppenzweiter wäre Deutschland sicher im Januar 2014 in Dänemark dabei. "Das ist unser klares Ziel und das werden wir auch nicht aus den Augen verlieren", lautet weiterhin Heubergers Devise, der in der Zwischenzeit aber auch noch ein erneutes Debakel bei der Weltmeisterschaft im kommenden Januar verhindern muss.

"Ich bin guten Mutes, dass wir bis zur WM in Spanien wieder eine stabile Leistung hinbekommen", ist der 48-Jährige sicher. Bei den aktuellen Auftritten scheint allerdings eher eine Wiederholung des Debakels von 2011 wahrscheinlich. Damals landete der Weltmeister von 2007 nur auf dem enttäuschenden elften Platz.

Der Bundesliga-Spielplan