Karabatic hat "nur gewettet"

SID
Nikola Karabatic (l.) wird vorgeworfen, ein Spiel absichtlich verloren zu haben
© Getty

Wetteinsätze ja, Manipulation nein: Im Skandal in Frankreich hat der Anwalt der beiden Karabatic-Brüder seine Mandanten gegen den Vorwurf der Spielverschiebung verteidigt, Wetten allerdings eingeräumt. "Sie haben gewettet", sagte Eric Dupont-Moretti am Montag dem französischen Radiosender "RTL". Gleichzeitig betonte der Anwalt aber: "Das ist ein sportliches Vergehen, keine Straftat."

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Sowohl der frühere Kieler Star und jetzige Spieler des französischen Klubs Montpellier AHB, Nikola Karabatic, als auch dessen Bruder Luka und weitere Montpellier-Spieler sind am Sonntagabend nach dem Ligaspiel gegen Paris St.-Germain von der Polizei vernommen worden.

Ihnen wird vorgeworfen, in der vergangenen Saison absichtlich ein Spiel verloren zu haben, auf das Bekannte und Verwandte der Akteure gewettet hatten.

Dupont-Moretti betonte, die Karabatic-Brüder wären nicht daran beteiligt gewesen, ein Spiel herzuschenken: "Sie haben nicht betrogen."

"Mehr als zehn Personen" befragt

Bei der verdächtigen Partie handelt es sich um die Begegnung vom 12. Mai gegen das damals vom Abstieg bedrohte Cesson-Rennes, die Montpellier 28:31 verlor.

Ehefrauen, Freundinnen und andere Bekannte und Verwandte sollen Geld auf die Niederlage gesetzt und so hohe Gewinne erzielt haben. Sollte den betroffenen Spielern das Vergehen nachgewiesen werden, droht den Akteuren wegen sportlichen Betrugs und Korruption eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren sowie eine Geldstrafe von 75.000 Euro.

Am Sonntagabend waren der mehrmalige Olympiasieger sowie Welt- und Europameister Nikola Karabatic und sieben weitere MAHB-Spieler unmittelbar nach der 24:38-Niederlage in Paris von Polizeibeamten in Zivil zu bereitstehenden Autos geführt und in die Zentrale der Glücksspiel- und Pferdewettenpolizei in Nanterre westlich der Hauptstadt gebracht. Insgesamt sollen nach Auskunft eines Beamten dort "mehr als zehn Personen" im Zusammenhang mit den Manipulationsvorwürfen befragt worden sein.

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