Viel Ruhm und wenig Reichtum

SID
Der THW Kiel ist amtierender Handball-Champions-League-Sieger
© spox

Champions League klingt nach Ruhm und viel Reichtum. Im Handball sind die Prämien allerdings vergleichsweise gering. Trotzdem sind die Klubs auf jeden Cent angewiesen.

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Champions League - das klingt für viele nach Ruhm und vor allem nach Reichtum. Im Fußball mag das zutreffen. Allein in der Gruppenphase beträgt das Startgeld 8,6 Millionen Euro. Für jeden Sieg gibt es eine weitere Million, jedes Unentschieden bringt immerhin 500.000 Euro ein.

Im Handball sieht das alles anders aus. Selbst wer nach 16 Spielen die begehrte Trophäe gewinnt, streicht maximal 495.000 Euro ein. Im Vergleich scheint das ein Hungerlohn. Für viele Klubs ist dennoch jeder Cent fast überlebenswichtig.

"Wir stehen immer unter wirtschaftlichem Druck", sagt Trainer Martin Schwalb vom Bundesligisten HSV Hamburg: "So viel kann man in der Champions League zwar nicht verdienen, trotzdem hilft uns aber jeder Euro weiter." Nach dem Ausstieg von Präsident und Mäzen Andreas Rudolph im vergangenen Sommer ist die finanzielle Situation bei den Hanseaten angespannt.

Sogar Gehaltskürzungen für Spieler und Angestellte stehen im Raum. Erfolge in der Königsklasse sind da nicht nur gut fürs Gemüt, sondern auch fürs Portemonnaie.

HSV zum Auftakt bei Ademar Leon

Ganz ähnlich sieht man dies wohl bei Hamburgs Auftaktgegner Ademar Leon. Die Spanier, die den HSV am Samstag empfangen, sind ebenfalls zum Sparen gezwungen. Mit dem Starensemble vergangener Jahre hat der Renommierklub nicht mehr viel gemein. "Sie sind eine Wundertüte", sagt Schwalb.

Seine Mannschaft trifft in der Gruppe A zudem auf den Bundesligarivalen SG Flensburg-Handewitt, Russlands Meister Medwedi Tschechow, den serbischen Meister Partizan Belgrad und Montpellier HB.

Der französische Champion, der bereits am Donnerstagabend in Flensburg antrat, hat derzeit aber vor allem mit anderen Problemen zu kämpfen. Der Topklub um den ehemaligen Kieler Nikola Karabatic soll ein Spiel der vergangenen Meisterschaftssaison absichtlich verloren haben.

Ein Wettbüro meldete entsprechende Auffälligkeiten. "Das ist natürlich nicht schön. Ich kann mir das einfach nicht vorstellen und hoffe für uns alle, dass da nichts dran ist", sagte Schwalb, wollte sich die Vorfreude auf die kommenden Wochen aber nicht verderben lassen.

"Es warten echte Hausnummern"

"Die Gruppe ist richtig geil. Es warten echte Hausnummern auf uns. Das sind alles Mannschaften, die etwas bewegen wollen", sagte der Coach. Die anderen deutschen Teams haben da ein vergleichsweise einfaches Programm zu bewältigen.

Titelverteidiger THW Kiel trifft in der Gruppe B am Sonntag zwar auf den Vorjahresfinalisten Atletico Madrid, danach warten in dem schwedischen Meister IK Sävehof, dem rumänischen Titelträger HCM Constanta, Ungarns Champion MKB Veszprem und RK Celje aus Slowenien aber durchweg lösbare Aufgaben.

Auf die Füchse Berlin, im vergangenen Jahr immerhin Vierter beim Finalturnier in Köln und damit Gewinner von insgesamt 265.000 Euro, wartet zum Start am Sonntag der weißrussische Meister Dinamo Minsk.

Dann geht es zum wohl schwierigsten Spiel in der Gruppe D zu Spaniens Meister FC Barcelona. Weitere Gegner der Hauptstädter sind Pick Szeged aus Ungarn, der Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen und der kroatische Champion RK Zagreb.

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