Die Titeljäger starten den nächsten Beutezug

SID
Stolz präsentiert die Mannschaft des THW Kiel die drei Trophäen der Saison 2011/12
© Getty

Handball-Triple-Gewinner THW Kiel will mit einem Sieg im Supercup gegen die SG Flensburg-Handewitt erfolgreich in die Saison starten. Der Gegner will das Spiel ernst nehmen und gewinnen.

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Alfred Gislason schüttelt entschlossen den Kopf. "Den Begriff 'satt' gibt es in dieser Mannschaft nicht", sagt der Trainer des deutschen Handball-Rekordmeisters THW Kiel.

Was zunächst wie eine Feststellung klingt, wird spätestens im Nachsatz zur Drohung für die Konkurrenz: "Es macht doch viel zu viel Spaß, Spiele zu gewinnen." Sie wollen also weitermachen. Unablässig, gnadenlos. Auch im Supercup am Dienstag (20.15 Uhr) in München gegen die SG Flensburg-Handewitt. Es gibt einen Titel zu holen, also ist der THW nicht weit weg.

Meister mit 68:0 Punkten

In der vergangenen Saison waren die Kieler unschlagbar: Meister mit 68:0 Punkten, DHB-Pokalsieger. Auch den Supercup gewannen sie. Dazu die Champions League und im Ausklang der vorherigen Spielzeit die Weltmeisterschaft für Vereine.

Egal an welchem Wettbewerb der THW zukünftig auch teilnimmt, neben seinem Namenszug steht immer "Titelverteidiger". Doch all die Dominanz und all die Trophäen haben den Blick aufs Wesentliche nicht verstellt. "Wir alle sind heiß auf weitere Titel", sagt Gudjon Valur Sigurdsson.

Vranjes hofft auf "Augenhöhe"

Der isländische Linksaußen ist einer von vier Neuen in Gislasons Kader. Von den Leistungsträgern verließ einzig der Schwede Kim Andersson den Klub in Richtung AG Kopenhagen.

Doch der dänische Meister meldete kurz darauf Insolvenz an. Andersson ist nun auf Vereinssuche, eine Rückkehr nach Kiel steht derzeit aber nicht zur Debatte. Der THW ist wohl auch ohne den Star der vergangenen Saison stark genug für weitere Heldentaten.

Die Flensburger wollen dem Favoriten dennoch schon vor dem Start der Bundesliga am kommenden Wochenende ein erstes Schippchen schlagen. Schließlich war man zuletzt immerhin Vizemeister, stand im Endspiel des DHB-Pokals und gewann den Europapokal der Pokalsieger.

"Wir nehmen dieses Spiel sehr ernst und wollen gewinnen. In einem einzelnen Spiel können wir uns mit den Kielern auf Augenhöhe bewegen", sagt SG-Trainer Ljubomir Vranjes vor dem Supercup der wegen eines beschädigten Daches an der Münchener Olympiahalle in die nahegelegene Eissporthalle verlegt werden musste.

Kiel mit langer Erfolgsserie

Doch die jüngste Bilanz spricht nicht unbedingt für die Flensburger: In den vergangenen zwölf Pflichtspielen gegen den THW verließ man das Feld stets als Verlierer.

Der Supercupsieger von 2000 befindet sich damit allerdings in guter Gesellschaft. Von den nationalen Konkurrenten gelang zuletzt dem SC Magdeburg ein Sieg gegen die Kieler - am 4. Mai 2011.

In Kiel ist man davon überzeugt, dass diese Serie noch ein wenig hält. "Wir haben eine gefestigte Mannschaft und ein hervorragendes Umfeld", sagt Kapitän Marcus Ahlm: "Wir sind heiß auf die Saison."

Gislason warnt jedoch vor Übermut: "Was in der vergangenen Spielzeit passiert ist, hilft uns nicht. Wir müssen wieder hart arbeiten." Schon am Dienstag sollen die ersten Früchte geerntet werden.

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