Heuberger bleibt vorsichtig

SID
Christoph Theuerkauf erziehlte gegen Bosnien-Herzegowina drei Treffer
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Ein kurzes Lachen, dann war Handball-Bundestrainer Martin Heuberger wieder ganz ernst: "Sicher bin ich jetzt optimistisch, aber ich will nächste Woche das Spiel gewinnen. Alles andere ist mir egal."

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Gewiss, der Sieg seiner Nationalmannschaft im Playoff-Hinspiel um die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2013 in Spanien gegen Bosnien-Herzegowina fiel unerwartet deutlich aus. Doch Heuberger wollte sich zurecht vom 36:24 (18:7)-Erfolg nicht täuschen lassen: "Wir haben uns sicherlich ein gutes Polster erarbeitet, aber ein Ruhekissen ist es nicht."

Die deutsche Mannschaft trumpfte gegen den international zweitklassigen Gegner nur im ersten Teil des Nachmittages in Stuttgart groß auf, in der zweiten Hälfte wirkte das Team teilweise wie ausgewechselt. Vor allem die Abwehr büßte deutlich an Stabilität ein.

Erklärungen für diesen Einbruch fielen später schwer. Auch Adrian Pfahl, mit sieben Toren neben Uwe Gensheimer (8/4) erfolgreichster deutscher Werfer, konnte nur rätseln: "Wir hatten uns vorgenommen, von Anfang an Vollgas zu geben. In der ersten Halbzeit ist uns das fast perfekt gelungen", sagte der Gummersbacher Rückraumspieler. "17 Gegentore nach dem Wechsel sind dann aber einfach zu viel. Das zu erklären, ist immer schwer."

"Wir wissen alle, warum wir das tun"

Auf der anderen Seite war die Sache mit dem "Vollgas geben" nach einer kräftezehrenden Saison vielleicht auch nicht mehr ganz so leicht, wie mancher das gern gehabt hätte. "Natürlich spürt man das, aber wir wissen alle, warum wir das tun", sagte Gensheimer.

In der Tat geht es um viel: Nach der verkorksten EM im Januar in Serbien, bei der die deutsche Auswahl die Olympia-Teilnahme und die direkte WM-Qualifikation verpasst hatte, drohen die deutschen Handballer vorerst von der internationalen Bühne zu verschwinden, sollten sie in den Playoff-Duellen mit Bosnien-Herzegowina nicht bestehen.

Respekt vor Stimmung in Sarajevo

Heuberger und sein Team erklärten unisono, dass der Tross des Deutschen Handballbundes (DHB) "mit einem guten Gefühl" nach zwei freien Tagen und einem Lehrgang bei Rosenheim zum Rückspiel am Sonntag (13.30 Uhr) nach Sarajevo reise. Jenes "gute Gefühl" resultiert aus der Erkenntnis, dass die Mannschaft über Alternativen verfügt. "Die Breite unseres Kaders hat das Spiel entschieden", sagte Heuberger. "Das ist ein großes Plus dieser Mannschaft."

Ein wenig bange ist Heuberger eigentlich nur noch vor der Atmosphäre in Olympic Hall Zetra in Sarajevo. Einen Vorgeschmack, wie heiß es dort hergehen könnte, gab es schon in Stuttgart. Die mitgereisten Gäste-Fans sorgten für beträchtlichen Lärm. "Es ist wichtig, dass wir in diesem Hexenkessel Ruhe bewahren", betonte Heuberger.

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Saison 2010/2011: Anders Eggert (SG Flensburg-Handewitt), 248 Tore (132 Siebenmeter)
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