Anusic: "Das ist außergewöhnlich"

SID
Manuel Späth (M.) hat mit Frisch Auf Göppingen den Titel im EHF-Pokal verteidigt
© Getty

Die Serie hat gehalten. Doch an die beeindruckende Erfolgsbilanz deutscher Handball-Klubs im EHF-Pokal wird Dalibor Anusic nicht zu allererst gedacht haben. "Der Titelgewinn ist der absolute Wahnsinn", jubelte Göppingens Kreisläufer, als die Handballer von Frisch Auf am Donnerstagabend den EHF-Pokal verteidigt hatten.

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"Zweimal in Folge den Pokal zu holen, das ist wirklich außergewöhnlich", fügte der Kroate an, nachdem er inmitten jubelnder Frisch-Auf-Fans wieder zu Atem gekommen war.

Mit dem 34:28-Sieg im Final-Rückspiel gegen das französische Team Dunkerque HB verteidigten die Göppinger nicht nur den im Vorjahr erstmals gewonnenen "UEFA-Cup des Handballs", das Frisch-Auf-Team sorgte zudem dafür, dass zum neunten Mal in Serie eine deutsche Handball-Mannschaft in diesem Wettbewerb triumphierte.

Barcelona letzter nicht-deutscher EHF-Pokal-Sieger

2003 hatte im FC Barcelona zuletzt eine Mannschaft, die nicht aus der Bundesliga stammt, den EHF-Pokal in die Höhe gehalten.

Nach dem 26:26 im Hinspiel boten die Franzosen der Mannschaft von Trainer Velimir Petkovic zwar auch im zweiten Duell lange die Stirn, letztlich reichte den Gastgebern vor 5.600 Fans jedoch eine deutliche Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte zum erneuten Titelgewinn.

"Nachdem wir unsere Nervosität und die Fehler, die wir in der ersten Halbzeit gezeigt haben, abgelegt hatten, haben wir gut gespielt. Die Franzosen waren in der Abwehr hart und haben ein starkes Spiel gemacht", zollte Anusic dem Gegner Respekt.

Die Dominanz deutscher Klubs endet - vorerst

Mit der Dominanz deutscher Klubs im EHF-Pokal ist es nun jedoch vorbei. Die Erfolgsserie endete mit dem Sieg des schwäbischen Traditionsvereins - zumindest vorerst. Denn der 1982 erstmals ausgetragene Wettbewerb wird nach 30 Jahren zur neuen Saison abgeschafft.

Die Europäische Handball-Föderation hat andere Pläne und vereinigt den EHF-Pokal mit dem Europapokal der Pokalsieger zum neuen EHF Europa Pokal. Frisch Auf hat demnach als letzter Sieger Historisches vollbracht. Nun jedoch heißt es: Zurück auf null - eine neue Siegesserie müssen die Schwaben im neuen Wettbewerb starten. Ein Vorhaben, das schon von der Besetzung der Konkurrenz her schwieriger werden dürfte.

Doch all das interessierte am Donnerstagabend in und um Göppingen herum naturgemäß niemanden. Feiern hieß die Devise. Überschäumende Freude und knallende Sektkorken machten aus der EWS Arena - Spitzname "Hölle Süd" - ein Tollhaus.

Vierter Europa-Titel für Göppingen

Für die Göppinger war der neuerliche Triumph der insgesamt vierte Erfolg in einem europäischen Wettbewerb. 1960 und 1962 hatte Frisch Auf die Landesmeister-Trophäe erobert.

Zu Feier des Tages lässt sich der Verein nicht lumpen und lädt zur großen Sause mit der Mannschaft und dem "Pott" auf den Marktplatz am Göppinger Rathaus ein. Zudem startet an der Halle ein Autokorso, der die Handball-Helden direkt bis zu Bürgermeister Guido Till bringt. Das Goldene Buch von Göppingen liegt aufgeschlagen bereit.

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