Meister HSV Hamburg unter Druck‎

SID
Trainer Per Carlen vom Meister HSV Hamburg verlor das letzte Spiel gegen die Füchse Berlin
© Getty

Die Handballer vom HSV Hamburg stehen mit dem Rücken zur Wand. Nach der Pleite in Berlin muss der deutsche Meister bei den Rhein-Neckar Löwen unbedingt gewinnen, ansonsten droht die Konkurrenz zu enteilen.
 

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Die neue Saison hat gerade erst begonnen, schon steht steht der deutsche Meister mit dem Rücken zur Wand. Bei den noch ungeschlagenen Rhein-Neckar Löwen sind die Handballer des HSV Hamburg am Mittwoch unter Zugzwang. "Nach der Pleite in Berlin müssen wir in Mannheim Wiedergutmachung betreiben", sagt HSV-Abwehrspezialist Matthias Flohr. Siegen ist Pflicht. Gelingt das nicht, droht die Konkurrenz in der Bundesliga bereits nach drei Spielen zu enteilen.

Viel geschlafen hat Per Carlen in den vergangenen Nächten nicht. Zu sehr nagte der Last-Minute-K.o. bei den Füchsen Berlin am Gemüt des HSV-Trainers. "Die Möglichkeiten waren da, aber wir haben vor dem Tor einfach zu viel verschossen", sagte Carlen dem "Sport-Informations-Dienst" und ergänzte: "Das muss in Mannheim besser werden."

In Hamburg macht das Wort "Mini-Krise" die Runde. "Wir haben zu einem frühen Zeitpunkt der Saison schon zweimal mit einem Tor verloren - das ist bitter", sagt Carlen, der im Sommer Meistertrainer Martin Schwalb auf der Bank der Norddeutschen ablöste. Der Pleite in Berlin war bereits eine hauchdünne 23:24-Niederlage im Supercup gegen den THW Kiel vorausgegangen.

Vor allem im Angriff hakt es noch. Der Rückraum bewies zuletzt nicht die gewohnte Durchschlagskraft. Marcin Lijewski traf gegen die offensive Berliner Deckung bei acht Versuchen lediglich drei Mal, Pascal Hens blieb ganz ohne Torerfolg. "Uns fehlen die Alternativen auf der Bank", sagt Carlen.

Viele Verletzte zu Saisonbeginn

Sohn Oscar tastet sich nach einem Kreuzbandriss langsam wieder an das Mannschaftstraining heran, Nationalspieler Michael Kraus fällt nach seinem Autounfall noch mehrere Wochen aus.

Doch Jammern hilft nicht. Eine Niederlage bei den offensivstarken Löwen wäre fatal, schließlich drohen schon vier Punkte Rückstand auf die Spitze. "Wenn wir in Mannheim bestehen wollen, müssen wir den Löwen-Rückraum in den Griff bekommen und das Tempospiel verhindern", sagt Carlen.

Spielverderber aus Hamburger Sicht könnte ausgerechnet ein alter Bekannter werden. Rückraumspieler Krzysztof Lijewski, im Sommer vom HSV zu den Löwen gewechselt, traf an den ersten beiden Spielen neun Mal. "Ich habe eine Menge Kumpels beim HSV, aber diese Freundschaft wird am Mittwoch 60 Minuten ruhen", sagt der polnische Linkshänder.

Gutes Omen gegen Rhein-Neckar Löwen

Hoffnung schöpft der HSV aus der Statistik: In der vergangenen Saison gewann der Meister beide Vergleiche gegen die Löwen. Zudem hat Hamburg positive Erfahrungen mit einem durchwachsenen Saisonstart gemacht: Der Auftaktniederlage in Göppingen folgten im vergangenen Jahr 21 Siege in Serie. Am Ende wurde der HSV mit sieben Punkten Vorsprung Meister.

Von einem Endspiel will Carlen deswegen auch nichts wissen. "Die Saison ist lang. Abgerechnet wird nach dem letzten Spieltag am 2. Juni", sagt Carlen. Der besonderenden Bedeutung der Partie in Mannheim ist sich der HSV aber bewusst. Entsprechend martialische Töne schlägt Matthias Flohr an: "Die aufgestaute Wut aus dem Berlin-Spiel muss sich am Mittwoch entladen."

HBL 2011/2012 - der Spielplan

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