Deutschland vs. Spanien, was sonst?!

Von Florian Regelmann
Viele Experten tippen auf ein Champions-League-Finale zwischen Kiel und Barcelona
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6. MAHB Montpellier

Die Stars: Nikola Karabatic (RM), William Accambray (RL), Michael Guigou (LA), Vid Kavticnik (RA)

Montpellier ist gemeinsam mit Kopenhagen der erste Anwärter, wenn es darum geht, die deutsch-spanische Phalanx zu durchbrechen. Die Franzosen sind langsam fällig für eine Final-Four-Teilnahme. 2010 scheiterten sie im Viertelfinale erst im Siebenmeterwerfen gegen Moskau, 2011 vergeigten sie gegen die Rhein-Neckar Löwen eine optimale Ausgangsposition und verspielten zuhause den Halbfinal-Einzug.

Es kann eigentlich nicht sein, dass ein Team mit Nikola Karabatic nicht irgendwann mal ganz oben angreifen kann. Karabatic kann wie kein anderer Spieler eine Partie völlig alleine entscheiden, egal wie der Gegner heißt. Dazu gibt es auch noch Leute wie Shootingstar William Accambray. Und die Abwehr in Zusammenspiel mit Keeper Richard Stochl hat das Potenzial, die beste in Europa zu sein.

7. MKB Veszprem

Die Stars: Ferenc Ilyes (RL), Mirko Alilovic (GK), Marko Vujin (RR)

Was hat Veszprem der Welt nur getan? Kein Team hat so ein Pech bei Auslosungen! In den letzten beiden Jahren schied man jeweils gegen Barcelona (einmal Viertelfinale, einmal Achtelfinale) aus, und jetzt ist man schon wieder in die schwerste Gruppe mit Atletico, den Füchsen und Moskau gerutscht. Trotzdem: Veszprem kann an einem guten Tag im Prinzip jeden gefährden und auch schlagen.

Auf der Torhüter-Position hat Dejan Peric das Team verlassen, aber das Keeper-Duo ist mit Neuzugang Mirko Alilovic, seines Zeichens Kroatiens Nationaltorhüter, und Nandor Fazekas weiter überragend. Rückraum-Shooter Ference Ilyes kehrte aus Lemgo in die Heimat zurück. Besonders zu achten gilt es außerdem wieder auf Marko Vujin. Der Serbe erzielte in der letzten CL-Saison im Schnitt mehr als 8 Tore pro Partie und wird 2012 nach Kiel wechseln.

8. Medvedi Moskau

Die Stars: Eduard Koksharov (LA), Vasily Filippov (RM), Siarhei Harbok (RL)

Wer gegen Moskau spielt, der weiß im Prinzip, was auf ihn zukommt: eine Partie gegen die russische Nationalmannschaft. Das Team von Coach Vladimir Maximov ist für jeden Gegner unangenehm. Vor zwei Jahren stand Moskau im Final-Four, in der letzten Saison war erst im Viertelfinale gegen Hamburg Endstation. Das Team ist größtenteils zusammengeblieben und extrem eingespielt.

Es ist durch eine Personalie sogar noch einmal entscheidend stärker geworden. Linksaußen Eduard Koksharov kam vor der Saison aus Celje. Der 35-Jährige ist eine absolute Legende. Olympiasieger, Weltmeister, WM-Torschützenkönig, bei der WM 2007 in Deutschland stand er auch im All-Star-Team - Koksharov verleiht Moskau richtig Glanz.

9. Füchse Berlin

Die Stars: Silvio Heinevetter (GK), Alexander Petersson (RR), Sven-Sören Christophersen (RL)

Wann brechen sie denn endlich ein? Lange Zeit konnte es niemand so recht glauben, dass sich die Füchse in der letzten Bundesliga-Saison in der Spitzengruppe hielten, aber sie haben allen bewiesen, dass sie "for real" sind. Der erwartete Einbruch kam nicht, stattdessen steht Berlin nur vier Jahre nach dem Aufstieg in die Bundesliga in der Champions League. Ein echtes Handball-Märchen, das vor allem mit einem Namen verbunden ist: Bob Hanning.

Bei der Gruppen-Auslosung muss der Füchse-Manager dann aber mal kurz geschluckt haben. Berlin hat es mit Madrid, Moskau, Veszprem, auch Kielce, brutal erwischt. Prädikat Todesgruppe.

Aber: Das Team muss sich überhaupt nicht verstecken, dafür steckt viel zu viel Qualität im Kader. Das geht schon im Tor los - was Besseres als das Duo Silvio Heinevetter/Petr Stochl wird man in Europa so schnell nicht finden. Neuzugang Iker Romero ist zwar nicht mehr der Romero von früher, bringt aber wichtige internationale Erfahrung ins Team. Kurzum: Die Füchse könnten für Furore sorgen.

10. RK Croatia Zagreb

Die Stars: Ivano Balic (RM), Manuel Strlek (LA), Jakov Gojun (RL)

Natürlich ist Croatia Zagreb wieder dabei. Wer soll auch sonst aus Kroatien dabei sein? Seit der Unabhängigkeit des Landes gab es in Kroatien 40 Titel zu vergeben, unfassbare 38 (!) hat dieser Klub eingestrichen. Alle 20 Meisterschaften und 18 von 20 Pokalsiegen, da haben sie zweimal unerklärlicherweise total versagt.

Was den Kader angeht, muss man eigentlich nur eines festhalten: Solange Genie Ivano Balic einen Handball in die Hand nimmt, lohnt es sich auf jeden Fall immer weiter, Spiele von Croatia anzuschauen. Mit Jakov Gojun und Marko Kopljar rücken auch die nächsten Stars wieder nach. Platz zwei hinter Barcelona ist in der Gruppe A Pflicht. Und das Viertelfinale ist auf jeden Fall drin.

Der Spielplan der Champions League

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