Heiner Brand verspottet seine Kritiker

SID
Die Zukunft von DHB-Bundestrainer Heiner Brand ist weiterhin offen
© Getty

Heiner Brand verspottet seine Kritiker. Auf die Zukunft des Handball-Bundestrainers hat der beeindruckende Sieg gegen Island keinen Einfluss.

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Als sich die Spieler noch feiern ließen und geduldig alle Autogrammwünsche erfüllten, wurde Bundestrainer Heiner Brand sarkastisch.

"Ich kann mich nur bedanken für die vielen Belehrungen, die mir geholfen haben, das Handballspiel zu verstehen. Wie man sieht, hat es ja geholfen", sagte Brand mit beißender Ironie nach dem wichtigen 39:28 gegen den Olympia-Zweiten Island in der EM-Qualifikation.

Die deutschen Handballer beeindruckten und können den Sprung zur EM nun wieder aus eigener Kraft schaffen, und die Kritiker bekamen ihr Fett weg.

Spiel hat keinen Einfluss auf Brands Entscheidung

"Es gibt Personen, die meinen, Fachleute zu sein. Zu den Inhalten werde ich später Stellung nehmen", sagte Brand. Mit "später" meinte er einen Zeitpunkt, an dem er nicht mehr Bundestrainer ist.

Ob dies schon nach dem Abschluss der EM-Qualifikation im Sommer der Fall sein wird oder erst nach dem Vertragsende 2013, ließ Brand offen. Die Frage, ob solch ein tolles Spiel Einfluss auf seine Entscheidung habe, beantwortete er mit einem kurzen und klaren "Nein".

Der Deutsche Handball-Bund ist für jedes Szenario gerüstet. "Was auch immer im Sommer passiert, wir werden auf alle Fälle vorbereitet sein", sagte Vizepräsident Horst Bredemeier, der erneut betonte, dass Brand dem deutschen Handball definitiv erhalten bleiben werde.

Hens: "Spiel gegen Island gibt viel Selbstvertrauen"

Zuvor müssen der Bundestrainer und sein Team mit Siegen in Österreich (8. Juni) und gegen Lettland (11./12. Juni) das Ticket für die EM 2012 in Serbien lösen.

"Dafür gibt uns das Spiel gegen Island viel Selbstvertrauen", sagte Kapitän Pascal Hens. Ruft die Mannschaft die Leistung von Sonntag ab, sollten die Spiele nur Formsache sein. Doch momentan präsentiert sich die DHB-Auswahl wie eine Wundertüte: Man weiß nie, was herauskommt.

Erhebliche Formschwankungen innerhalb weniger Tage sind keine Seltenheit, dies war schon beim WM-Debakel mit Platz elf in Schweden zu beobachten. "Wir haben zwei Gesichter, daher müssen wir auf dem Boden bleiben", sagte Hens.

Kein Grund zu übermäßiger Freude

Brand warnte vor Euphorie und erinnerte an die "schwierige Aufgabe in Österreich". Es bestehe kein Grund zu übermäßiger Freude, sagte der Bundestrainer, der seine Mannschaft auch kritisierte: "Es gibt einen kleinen bitteren Beigeschmack: Wir haben gesehen, wozu die Mannschaft in der Lage ist, wenn das Potenzial abgerufen wird. Alle Beteiligten haben sich sehr gut auf dieses Spiel vorbereitet. Der Wille war in jedem Augenblick da."

Dies war nicht in jedem Spiel so, das räumten auch die Spieler ein. "Ich habe die Mannschaft noch nie so konzentriert gesehen wie in den vergangenen zwei Tagen", sagte Spielmacher Michael Kraus: "Bei der WM war es gegen Island ähnlich. Gegen Ungarn waren wir dann nicht so konzentriert."

Der Hamburger nannte noch ein anderes Detail, das sich in der Vorbereitung verändert hat. "Man muss das iPhone auch mal zur Seite legen und auf dem Zimmer lassen. Denn sonst unterhält man sich nicht. So hat die Mannschaft auch mal Zeit für sich", sagte Kraus und erklärte den Erfolg zum "Sieg für die Seele."

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