Zerbe rechnet nicht mit schneller Einigung

SID
Volker Zerbe erwartet vom ersten Treffen der neu gegründeten Task Force keine großen Ergebnisse
© Getty

Am Freitag trifft sich die neu gegründete Handball-Task Force in Leipzig zu ihrer ersten Sitzung. Ex-Nationalspieler Volker Zerbe erwartet noch keine tiefgreifenden Ergebnisse.

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Manager Volker Zerbe vom TBV Lemgo erwartet vom ersten Treffen der neu gegründeten Task Force am Freitag in Leipzig noch keine tiefgreifenden Ergebnisse.

Zudem warnte der Ex-Nationalspieler trotz der Krise nach dem WM-Debakel der Nationalmannschaft vor übergroßem Aktionismus.

"Wir brauchen eine starke Nationalmannschaft"

"Wir dürfen uns nicht unter Zeitdruck setzen lassen. Es ist ein erstes Sondierungsgespräch. Es geht erst einmal darum, die schwache WM zu analysieren. Dann müssen die Weichen gestellt werden. Wir brauchen eine starke Nationalmannschaft", sagte Task-Force-Mitglied Zerbe am Donnerstag.

Das Präsidiumsmitglied der Handball-Bundesliga glaubt nicht, dass Bundestrainer Heiner Brand bereits nach der ersten Zusammenkunft des Arbeitskreises die Entscheidung über seine Zukunft fällen wird.

Trotzdem mahnte Zerbe in Richtung Brand und Deutscher Handball-Bund (DHB): "Es ist immer schlecht, wenn man mit Forderungen in eine Diskussion geht." Brand wird am Freitag an der Sitzung teilnehmen.

Einführung einer A-Jugend-Bundesliga ist wahrscheinlich

Am Samstag im Vorfeld des Allstar-Spiels zwischen der Nationalmannschaft und einer Bundesliga-Auswahl soll dann bei einer turnusmäßigen HBL-Präsidiumssitzung in Leipzig die weitere Vorgehensweise beschlossen werden.

Immer wahrscheinlicher wird die zeitnahe Einführung einer A-Jugend-Bundesliga.

"Wichtig ist, dass die jungen Talente an die Männer-Bundesliga herangeführt werden und mit den Profis zum Beispiel die Vorbereitung bestreiten", sagte Zerbe, für den eine Quotenregelung keine Lösung ist: "Dadurch wird kein Spieler besser. Außerdem erfüllen bereits 90 bis 95 Prozent der Klubs diese Quote."

Auch andere Vereinsvertreter hatte sich gegen eine vorgeschriebene Anzahl deutscher Spieler im Kader ausgesprochen.

Mehr Vorbereitungszeit für große Turniere

Brand, der seine Zukunft nach dem elften WM-Platz und der verpassten Teilnahme an den Olympia-Qualifikationsturnieren zunächst offen gelassen hatte, will am Freitag wohl eine Quotenregelung und mehr Lehrgangstage für die Nationalmannschaft fordern.

DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier, der neben Verbandsboss Ulrich Strombach, HBL-Präsident Reiner Witte, HBL-Präsidiumsmitglied Bob Hanning und Zerbe in der Task Force sitzt, spricht sich für mehr Vorbereitungszeit direkt vor großen Turnieren aus.

"Die Nationalspieler brauchen über Weihnachten Regeneration", sagte Bredemeier. Vor der WM in Schweden wurde am 26. Dezember 2010 noch ein kompletter Bundesliga-Spieltag durchgezogen. Die Vereine verwiesen diesbezüglich auf die hohen Zuschauerzahlen und Einnahmen an Feiertagen.

Rätselraten über Brand-Zukunft geht weiter