Referees gegen Profi-Schiedsrichter im Handball

SID
Im Blickpunkt: die Schiedsrichter in der HBL rund um Lars Geipel (l.) and Marcus Helbi
© Getty

Die deutschen Handball-Schiedsrichter haben sich gegen die Einführung von Profi-Spielleitern ausgesprochen. DHB-Schiedsrichterwart Peter Rauchfuß nannte die Pläne "absurd".

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Die deutschen Handball-Schiedsrichter haben einschneidenden Reformplänen eine klare Absage erteilt. Peter Rauchfuß, seit 2002 Schiedsrichterwart im Deutschen Handball-Bund (DHB), sagte zur möglichen Einführung von Profi-Schiedsrichtern in den Bundesligen:

"Das halte ich jetzt oder in nächster Zeit für absurd", so der Chemnitzer auf der Verbands-Homepage.

Rückendeckung von den Referees

Rückendeckung erhält Rauchfuß von den Referees. Bei einer Befragung sprachen sich die deutliche Mehrheit der 15 Paare des Elite-Kaders gegen die Pläne aus.

"Es bleiben so viele Fragen offen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass jemand dieses Risiko auf sich nehmen würde. Da ist zum einen die wirtschaftliche Situation, die Frage der Finanzierung, die Altersversorgung, der Versicherungsschutz und vieles mehr", sagte der 65-Jährige Rauchfuß, der selbst bei vier Olympischen Spielen und fünf Weltmeisterschaften gepfiffen hat.

Grundlagenvertrag zwischen DHB und HBL endet 2012

Ende August hatte Frank Bohmann, der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL), die Einführung von Profi-Schiedsrichtern sowie die Verlagerung des Ressorts vom DHB in die Hände der Liga ins Gespräch gebracht.

Der Grundlagenvertrag zwischen dem DHB und der HBL läuft am 30. September 2012 aus.

In puncto Verlängerung gab es erste Gespräche. Das Schiedsrichterwesen liegt derzeit noch komplett in den Händen des Verbandes. Die HBL bestätigte aber Überlegungen, dieses in enger Zusammenarbeit mit dem DHB in Teilen mit zu verantworten.

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