DHB-Team feiert knappen Sieg gegen Polen

SID
Michael Kraus war gegen Polen bester deutscher Werfer
© Getty

Deutschlands Handballer haben sich beim "Battle of Chicago" knapp gegen den Erzrivalen Polen durchgesetzt. Das Team von Trainer Heiner Brand besiegte den WM-Dritten mit 27:26.

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Die deutschen Handballer haben die "Battle of Chicago" gegen den Erzrivalen Polen gewonnen. Die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand besiegte den WM-Dritten in Chicago knapp mit 27:26 (15:11) und feierte damit ein Erfolgserlebnis im Rahmen ihrer USA-Reise.

Bester Werfer der Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) war Michael Kraus mit fünf Toren. Für den EM-Zehnten war es gegen Polen im 54. Spiel der 31. Sieg (18 Niederlagen).

Die DHB-Auswahl erwischte vor rund 6000 Zuschauern in der 10.000 Fans fassenden Halle einen guten Start. Immer wieder kam die Brand-Truppe zu Toren nach schnellen Gegenstößen. Das deutsche Team wirkte dabei etwas frischer als die mit neun Bundesliga-Legionären angetretenen Polen.

Polen kämpft sich noch einmal zurück

Bis zum 8:8 war die Begegnung ausgeglichen (18. Minute), doch danach setzte sich der Weltmeister von 2007 innerhalb von fünf Minuten auf 13:8 ab. Dabei hatten die von Bogdan Wenta trainierten Polen in Torhüter Slawomir Szmal (Rhein-Neckar Löwen) noch einen guten Rückhalt. Szmal kam bis zur Pause schon auf acht Paraden.

Nach dem Wechsel stand das DHB-Team in der Abwehr zunächst sicher und nutzte seine Chancen beim Gegenstoß. Beim 21:14 in der 42. Minute schien schon eine Vorentscheidung gefallen, doch die Polen kämpften sich bis sechs Minuten vor dem Ende noch einmal heran (23:25).

DHB-Team seit Montag auf Werbetour in den USA

Die deutschen Handballer befinden sich seit Montag auf Werbetour in den USA. Diese war auf Initiative der Handball-Bundesliga und des amerikanischen Verbandes zu Stande gekommen.

HBL-Aufsichtsratsmitglied Ralf Uhding hatte gemeinsam mit Horst-Dieter Esch über ein Jahr an diesem Promotion-Projekt gearbeitet. Der Deutsche Esch ist der Aufsichtsratsvorsitzende des US-Handballverbandes. "Wir betreten Neuland und leisten in den USA Pionierarbeit. Das wird eine spannende Sache", erklärte Uhding.

Die Motivation der HBL ist es, den lukrativen amerikanischen Sportmarkt zu erobern und im besten Fall sogar Fernseh- und Lizenzrechte dorthin zu verkaufen. Als Lokomotive für ihren Werbefeldzug hatten die Verantwortlichen mit der DHB-Auswahl und Polen zwei starke Mannschaften verpflichtet.

"Der Anfang ist gemacht"

Seit Anfang 2009 gibt es eine Kooperation zwischen der HBL und dem US-Verband. Diese umfasst einen kontinuierlichen Transfer von Know-how in Bereichen wie Marketing und Marken-Kommunikation, Organisation sowie die Ausbildung von Trainern, Schiedsrichtern und Nachwuchsspielern.

"Der Anfang ist gemacht. Es ist auf jeden Fall eine Chance", sagte Heiner Brand mit Blick auf die Zukunftsaussichten seiner Sportart in den USA. Die Begegnung war als erstes Handballspiel seit den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta live im US-Fernsehen übertragen worden. Im nächsten Jahr sollen vier Mannschaften am "Battle for Chicago" teilnehmen.

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