Brand: "Froh, dass wir dabei sind"

SID
Uwe Gensheimer feierte sein Debüt im Nationaltrikot bereits mit 19 Jahren im November 2005
© Getty

Erleichterung statt Frust, Vorfreude auf die WM statt bitterer Enttäuschung: Die deutschen Handballer haben im Nachsitzen doch noch die WM-Qualifikation geschafft und sich sechs Monate nach dem zehnten Platz bei der EM ein erneutes Debakel erspart.

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Bevor sich die Spieler nach dem entscheidenden 27:20 (10:10)-Sieg im Playoff-Rückspiel in Griechenland nach einer langen Saison in den verdienten Urlaub verabschiedeten, stießen sie auf ihren Erfolg im Hexenkessel von Drama an.

"Ich bin stolz. Das war eine tolle Mannschaftsleistung. Egal, wer reingekommen ist - jeder hat noch mehr gegeben", sagte Abwehrchef Oliver Roggisch von den Rhein-Neckar Löwen. Nach anfänglichen Problemen steigerte sich die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) in der zweiten Halbzeit und hatte nach dem 25:20-Hinspielsieg am Ende keine Probleme, das Ticket für die Endrunde im Januar 2011 in Schweden zu lösen.

Auslosung am 9. Juli

Nachdem die siebte WM-Teilnahme in Folge unter Dach und Fach ist, richten sich nun die Blicke auf die Auslosung am 9. Juli in Göteborg. "Beeinflussen können wir das ohnehin nicht. Ich bin erst einmal froh, dass wir dabei sind", sagte Bundestrainer Heiner Brand und dachte dabei auch an Rekord-Olympiasieger Russland, der erstmals seit 1961 nicht bei einer Weltmeisterschaft dabei ist.

Das Aus der Russen in der Qualifikation zeigt, dass die Weltspitze immer weiter zusammenrückt. Für Brand kommt es im Hinblick auf die WM darauf an, die jungen Spieler weiter heranzuführen und in seinem Kader eine noch stärkere Konkurrenzsituation zu schaffen.

In den Playoffs gegen die Griechen hat das in Ansätzen schon ganz gut funktioniert. Junge Leute wie Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen) oder Jacob Heinl (SG Flensburg-Handewitt) behielten auch in der hitzigen Atmosphäre im Rückspiel die Nerven.

Youngster Gensheimer überragend

Linksaußen Uwe Gensheimer glänzte nach einer starken Saison bei den Rhein-Neckar Löwen in beiden Playoff-Spielen mit 13 Toren.

"Wir haben eine geile Mannschaft", sagte Dominik Klein vom Champions-League-Sieger THW Kiel nach der geschlossenen Teamleistung in der Drucksituation.

Wenn jetzt noch die erfahrenen Akteure wie Spielmacher Michael Kraus, Holger Glandorf und Pascal Hens ihr Leistungspotenzial im Nationalteam voll abrufen können und von Verletzungen verschont bleiben, ist der DHB-Auswahl auch bei der WM einiges zuzutrauen. Der zehnte Platz bei der EM darf jedenfalls nicht der Maßstab sein.

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