Sandström bereitet Ciudad Kopfschmerzen

SID
HSV-Torhüter Per Sandström avancierte zum Matchwinner gegen Ciudad Real
© Getty

Der deutsche Handball steht mit dem HSV Hamburg, dem THW Kiel und dem VfL Gummersbach in der Europapokal-Endphase vor neuen Triumphen.

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Den Bundesliga-Flaggschiffen HSV Hamburg und THW Kiel winkt in der Champions League das Final Four in Köln, der Traditionsklub VfL Gummersbach träumt bei den Pokalsiegern vom großen Coup.

Das Aus droht dagegen im EHF-Pokal neben der SG Flensburg-Handewitt (31:30 gegen Schaffhausen) auch dem TBV Lemgo nach dem 25:30 im Halbfinal-Hinspiel beim spanischen Vertreter La Rioja. Den Glanzpunkt setzte in den Viertelfinal-Hinspielen der Champions League eindeutig der HSV.

Der Bundesliga-Tabellenführer entzauberte die Unbesiegbaren von Ciudad Real und fügte dem Titelverteidiger mit einem 26:22-Erfolg im 38. Pflichtspiel der Saison die erste Niederlage zu. Trotz der Gala vor 9321 Zuschauern war Trainer Martin Schwalb nicht restlos zufrieden: "Mir hat die Dynamik im Angriff gefehlt. Die Abwehr war über 60 Minuten gut. Zudem war die Torhüter-Leistung natürlich sehr gut."

Der gleichen Meinung war Ciudad-Trainer Talant Duschebajew: "Der Hamburger Torwart war überragend, vor allem bei den drei gehaltenen Siebenmetern. Das hat mir Kopfschmerzen bereitet." Gemeint war Per Sandström, der ab der 13. Minute Johannes Bitter ersetzte und die Spanier immer wieder zur Verzweiflung trieb.

"Wir erwarten ein heißes zweites Spiel"

"Ciudad ist ein Team, das eigentlich nie den Faden verliert. Wir haben es heute geschafft, sie dazu zu bringen, dass sie nicht wussten, was sie machen sollen", sagte Bitter.

Martin Schwalb weiß aber, dass ein Polster von vier Toren Vorsprung im Rückspiel am Sonntag in Spanien noch nichts garantiert, dass der dreimalige Champions-League-Gewinner Ciudad Real in eigener Halle zu Großem fähig ist. "Wir erwarten ein ganz heißes zweites Spiel", sagte Schwalb.

Sollten die Hanseaten in Spanien an die Leistung von Sonntag anknüpfen, kann ihnen der Einzug ins Final Four der europäischen Königsklasse Ende Mai in der Domstadt ebenso gelingen wie dem Erzrivalen THW Kiel. Der Vorjahresfinalist und Meister verschaffte sich bei den Rhein-Neckar Löwen mit einem 29:28 eine sehr gute Ausgangsposition für das Rückspiel.

Das Siegtor erzielte Filip Jicha elf Sekunden vor dem Ende. "Richtig zufrieden bin ich aber nicht. Wir haben einen größeren Vorsprung verspielt. Im Rückspiel müssen wir ganz sicher besser spielen, um ins Final Four einzuziehen", sagte THW-Trainer Alfred Gislason.

"Wir können in Kiel gewinnen"

Löwen-Coach Ola Lindgren haderte unterdessen mit den vergebenen Chancen, was ihm aber auch Mut machte für die zweite Partie: "Wir haben leider gute Möglichkeiten ausgelassen und konnten Kiel nicht wie erhofft unter Druck setzen. Das lag sicher auch an einem Herren mit Namen Omeyer. Jetzt ist aber erst Halbzeit. Wenn wir in Kiel eine bessere Wurfquote schaffen, können wir auch dort gewinnen."

Vom nächsten Cup-Triumph träumen die Gummersbacher nach dem 30: 26 gegen die Spanier von Navarra San Antonio. Dank des neunmal erfolgreichen Rückraumspielers Adrian Pfahl steht der zwölfmalige deutsche Meister, der im Vorjahr den EHF-Pokal gewonnen hatte, vor dem Final-Einzug.

"Vier Tore Vorsprung sind okay, aber auf uns wartet noch ein hartes Stück Arbeit", warnte VfL-Trainer Sead Hasanefendic. Der Handballnachmittag in der Gummersbacher Eugen-Haas-Halle begann mit einem emotionalen Moment: Nach elf Jahren als Spieler, Sportdirektor und zuletzt als Geschäftsführer beim VfL Gummersbach wurde Francois-Xavier Houlet verabschiedet.

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