DHB-Auswahl bezwingt Schweiz im zweiten Anlauf

SID
Deutschland schaffte gegen die Schweiz im zweiten Testspiel einen Sieg
© Getty

Nach einem Unentschieden im ersten Spiel hat die deutsche Nationalmannschaft die zweite Partie gegen die Schweiz in Stuttgart 34:26 (17:13) gewonnen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Im zweiten Anlauf ist den deutschen Handballern nach der EM-Enttäuschung ein Neuanfang nach Maß geglückt. 24 Stunden nach dem enttäuschenden Unentschieden in der Schweiz (26:26) besiegte das Team von Bundestrainer Heiner Brand die Eidgenossen in Stuttgart mit 34:26 (17:13).

Vor 4500 Zuschauern besiegelten Sebastian Preiß (Lemgo), Dragos Oprea (Göppingen), Michael Müller (Rhein-Neckar Löwen), Dominik Klein (Kiel) und Lars Kaufmann (Göppingen) mit jeweils vier Toren den Erfolg der DHB-Auswahl, in der nur noch neun Spieler aus dem EM-Kader standen.

Gute zweite Hälfte

"Es ist ein schönes Gefühl wieder im Nationaltrikot zu spielen. Es hat die Abstimmung gefehlt, aber genau deshalb waren die Spiele wichtig. Wir haben noch Potenzial nach oben. Aber wir haben im Vergleich zum Dienstag einen Schritt nach vorne gemacht", sagte Rückkehrer Pascal Hens.

Einen Tag nach der dürftigen Vorstellung in Aarau zeigte der Weltmeister von 2007 besonders in der zweiten Hälfte eine deutliche Leistungssteigerung - ohne gänzlich zu überzeugen. Der Testspiel-Doppelpack gegen die zweitklassigen Eidgenossen diente der Vorbereitung auf die beiden WM-Qualifikationsspiele im Juni gegen Griechenland.

Abstimmungsprobleme in Angriff und Abwehr

Auch im zweiten Länderspiel nach dem zehnten Platz bei der EM offenbarte die umgekrempelte deutsche Mannschaft in der ersten Halbzeit große Abstimmungsprobleme in Angriff und Abwehr.

Zunächst konnten nur die Rückkehrer Pascal Hens (Hamburg), Preiß und Klein, die bei der EM gefehlt hatten, Akzente setzen. Das Trio war mit insgesamt fünf Treffern maßgeblich an der zwischenzeitlichen 8:5-Führung (12.) beteiligt.

Nach einem Zwischenspurt der Schweizer, die die offensive Deckung der Gastgeber immer wieder düpierten, war nicht zuletzt der Torhüter Carsten Lichtlein (Lemgo) mit zehn Paraden der Garant der Vier-Tore-Halbzeitführung.

Viele Wechsel nach der Pause

Nach der Pause wechselte Brand munter durch. Einige Pluspunkte sammelten dabei der Göppinger Linksaußen Oprea und der Berliner Torhüter Silvio Heinevetter, die mit starken Aktionen den Grundstein zur vorentscheidenden 28:20-Führung (48.) legten.

Einen Tag nach seiner guten Leistung in der Schweiz blieb der Flensburger Kreisläufer Jacob Heinl, der am Dienstag bester deutscher Werfer gewesen war, in seinem dritten Länderspiel indes unauffällig und sah nach seiner dritten Zeitstrafe in der 56. Minute die Rote Karte.

Ohen Kraus, Jansen und Glandorf

Brand verzichtete in den beiden Länderspielen unter anderem auf die zuletzt angeschlagenen Michael Kraus (Lemgo) und Torsten Jansen (Hamburg) sowie die verletzten Holger Glandorf (Lemgo) und Stefan Schröder (Hamburg).

"Die Spieler, die jetzt gefehlt haben, gehören aber weiterhin zu unserem Kader. Ich wollte bei dieser Gelegenheit auch mal andere Spieler testen", erklärte Brand.

Letzte Tests beim Sechs-Nationen-Turnier

Vor den beiden WM-Playoffs gegen Griechenland kann Brand sein Team noch bei einem Sechs-Nationen-Turnier in Norwegen (15. bis 17. April) testen. Im Hinspiel der Qualifikation für die WM 2011 in Schweden tritt die Brand-Sieben am 12. Juni in Dortmund an. Das Rückspiel findet eine Woche später in Griechenland statt.

"Das wird kein Selbstläufer", sagte Brand und mahnte eine neue Bescheidenheit an: "Das Gute an der EM war, dass alle gesehen haben, dass wir uns auch über Siege gegen die vermeintlich Kleinen freuen müssen."

Erster Test: Deutschland nur unentschieden gegen die Schweiz