Uwe Schwenker erhebt schwere Vorwürfe

SID
Uwe Schwenker erzielte in seiner aktiven Zeit 164 Tore für die Nationalmannschaft
© Getty

Uwe Schwenker hat nach der Anklageerhebung gegen ihn schwere Vorwürfe gegen die Staatsanwaltschaft erhoben. Der Ex-Manager des THW Kiel zweifelt die Untersuchungsergebnisse an.

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Der ehemalige Handball-Manager Uwe Schwenker hat nach der Anklageerhebung gegen ihn und Noka Serdarusic schwere Vorwürfe gegen die Staatsanwaltschaft Kiel erhoben.

In einer von Schwenkers Anwalt Harald Riettiens veröffentlichten Pressemitteilung zu der vermeintlichen Manipulationsaffäre werden die Untersuchungsergebnisse, die in der vergangenen Woche zu einer offiziellen Anklage geführt hatten, angezweifelt.

Staatsanwaltschaft sei der gesetzlichen Pflicht "nicht nachgekommen"

Ihrer gesetzlichen Pflicht, nicht nur belastende, sondern auch entlastende Umstände zu ermitteln, sei die Staatsanwaltschaft "nicht nachgekommen", heißt es in der Mitteilung: "Wenn sich der Anfangsverdacht nicht bestätigt, so hätte das Verfahren eingestellt werden müssen."

Es sei zudem offensichtlich, dass die ermittelnde Behörde das Verfahren nur deshalb nicht eingestellt habe, "weil sie für eine solche Entscheidung die öffentliche Verantwortung nicht übernehmen wollte." Statt sich des Vorwurfs eines "Kieler Klüngels" auszusetzen, habe sie lieber dem Gericht die Verantwortung zugeschoben.

"Wir werden uns dazu nicht äußern"

Der Kieler Oberstaatsanwalt Manfred Schulze-Ziffer reagierte gelassen auf die Vorwürfe: "Wenn die Verteidigung das zum Anlass nimmt, uns zu attackieren, ist das ihre Sache. Wir werden uns dazu nicht äußern", sagte Schulze-Ziffer am Dienstag.

Riettines kündigt an, dass sich die Verteidigung im Zwischenverfahren gegenüber dem Landgericht Kiel auch zu weiteren Rechtsfragen umfassend äußern werde. Am Montag hatte die Staatsanwaltschaft weitere Details bekannt gegeben.

Demnach sollen Schwenker und Serdarusic den polnische Schiedsrichtern im Zuge des Champions-League-Finalrückspiels des THW gegen die SG Flensburg-Handewitt im April 2007 einen höheren fünfstelligen Geldbetrag durch einen kroatischen Mittelsmann übergeben haben.

"Gemeinschaftlicher Betrug"

Darin sieht die Staatsanwaltschaft "einen gemeinschaftlichen Betrug der Angeklagten zum Nachteil des europäischen Handball-Verbandes EHF und der SG Flensburg-Handewitt sowie eine Untreue des Angeschuldigten Schwenker zum Nachteil des THW sowie eine Beihilfe dazu durch den Angeschuldigten Serdarusic". Nach der Meinung von Riettiens hat die Staatsanwaltschaft dafür keine Beweise geliefert.

Zumal die Europäische Handball-Föderation EHF bei einer Analyse der Leistung der Referees nichts Auffälliges festgestellt hatte.

Staatsanwaltschaft gibt Details bekannt