Brand: "Mache mich irgendwann zum Kasper"

SID
Heiner Brand erwartet nach der schwachen EM Unterstützung aus der Liga
© Getty

Bundestrainer Heiner Brand verteidigt die Länderspielreise in die USA und kontert damit die Kritik von Alfred Gislason, dem Trainer vom Bundesligisten THW Kiel.

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Handball-Bundestrainer Heiner Brand hat mit Unverständnis auf die Kritik an der Länderspielreise seiner Nationalmannschaft im Juli in die USA reagiert. "Das ist schon starker Tobak", sagte Brand im Interview mit der "Welt" über Äußerungen von Kiels Bundesliga-Trainer Alfred Gislason.

Da greife ein ausländischer Vereinstrainer in die Belange der Nationalmannschaft ein. "Und das geht eigentlich nicht." Schließlich gehe die Initiative dieser Reise von der Handball-Bundesliga (HBL) und nicht vom Verband aus.

"Wir haben zugesagt, in Chicago zu spielen, weil wir glaubten, für den deutschen Handball etwas Positives bewirken zu können", sagte Brand.

Brand erwartet Unterstützung von allen Seiten

Gislason hatte am Mittwoch geäußert, seine Spieler am liebsten nicht für die Reise abstellen zu wollen. Er könne seinen eingeladenen Nationalspielern zwar nicht verbieten, in die USA zu fliegen. "Aber wenn sie zurückkommen, werden sie bei mir nicht mehr spielen", erklärte der Isländer.

Schließlich falle die Reise direkt in den Beginn der Vorbereitung auf die Saison 2010/2011. Brand hatte sich nach dem enttäuschenden zehnten EM-Platz eher Unterstützung von allen Seiten erwartet.

Lehrgang in Chicago

"Dass sich die Sportart Handball in Deutschland vor allem über die Nationalmannschaft definiert, predige ich ja jetzt seit 13 Jahren. Es bringt nichts, wenn ich immer wieder daran appelliere. Dann mache ich mich selbst irgendwann zum Kasper", sagte er. Jetzt werde er sich erst einmal ruhig verhalten und gewisse Entwicklungen abwarten.

Die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) trifft im Rahmen eines einwöchigen Lehrgangs am 17. Juli in Chicago auf Polen.

Das Spiel, mit dem die Bekanntheit des Sports in den USA weiter vorangebracht werden soll, geht auf eine Kooperation der Bundesliga mit dem US-Verband zurück.

Gislason gegen Länderspiel in den USA