Kiel patzt in CL gegen Barcelona

SID
Der THW Kiel schaffte es im vergangenen Jahr bis ins Finale der Champions League
© Getty

Der deutsche Handball-Meister THW Kiel hat seine erste Niederlage in der laufenden Champions-League-Saison kassiert. In eigener Halle musste sich der Titelträger von 2007 dem FC Barcelona 30:32 (15:17) geschlagen geben.

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Jetzt hat es auch den THW Kiel erwischt: Im siebten Spiel der Champions-League-Saison hat der deutsche Handball-Meister gegen den siebenmaligen Titelträger FC Barcelona die erste Niederlage kassiert. In eigener Halle unterlag der THW den Katalanen am Sonntag 30:32 (15:17) und muss jetzt um den Gruppensieg bangen.

Dagegen haben die Rhein-Neckar Löwen drei Tage nach der Bundesliga-Niederlage gegen Kiel die Königsklasse zur Rehabilitation genutzt. Gegen den polnischen Meister KS Kielce setzten sich die bereits für das Achtelfinale qualifizierten Badener 35:32 (15:19) durch.

Das Viertelfinale vor Augen haben der VfL Gummersbach nach dem 20:26 (13:12) gegen den portugiesischen Vertreter ABC Braga im Europapokal der Pokalsieger sowie FA Göppingen im EHF-Pokal nach einem 39:30 (18:16)-Sieg gegen AaB Handbold.

Jicha: "Unglaubliche Dummheiten"

Ebenfalls im EHF-Pokal droht dagegen dem TBV Lemgo nach dem 27:30 (13:13) gegen Benfica Lissabon. Der spanische Meister Barcelona verdrängte das THW-Team von Trainer Alfred Gislason in der Vorrundengruppe D vom ersten Platz. Zudem revanchierten sich die Katalanen für die 27:30-Heimniederlage gegen die Kieler im Hinspiel.

"Wenn wir mit mehr Übersicht gespielt hätten, hätten wir mit vier oder fünf Toren gewonnen. Wir haben heute unglaubliche Dummheiten gemacht", sagte Filip Jicha, der mit zehn Treffern erfolgreichster Kieler Werfer war.

Die Löwen erwischten beim polnischen Double-Gewinner, der vom polnischen Nationaltrainer und ehemaligen deutschen Nationalspieler Bogdan Wenta betreut wird, den schlechteren Start.

Das Lindgren-Team zeigte am Samstag in der zweiten Hälfte jedoch eine deutlichen Aufwärtstrend und hatte in einer umkämpften Partie am Ende die besseren Nerven. Nach dem 29:29 im Hinspiel wahrten die Löwen die Chancen auf den ersten Platz in der Vorrundengruppe B.

"Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben"

"Super, dass die Mannschaft in dieser Atmosphäre nach der unglücklichen Niederlage gegen Kiel diese Moral gezeigt hat", sagte Löwen-Manager Thorsten Storm, der die Torhüterleistung von Henning Fritz lobte. Trainer Ola Lindgren freute sich über die Leistungssteigerung seiner Mannschaft.

"Das gibt Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben." Gummersbach tat sich gegen Braga lange Zeit schwer und brachte den Sieg am Ende sogar noch in Gefahr.

"Im Europapokal gibt es keine Geschenke, das müssen meine Spieler alle erkennen", sagte VfL-Trainer Sead Hasanefendic unzufrieden, zeigte sich aber "trotzdem zuversichtlich, dass wir eine Runde weiterkommen werden".

Kein positives Fazit zog dagegen Lemgos Trainer Volker Mudrow. "Ich bin sehr enttäuscht von unserer Leistung. Wir wissen, dass der EHF-Pokal unsere letzte Chance ist, in dieser Saison noch einen Titel zu holen", sagte er.

Auch in der Liga schlechte Nachrichten für Kiel

Aus der Bundesliga gibt es für die Kieler ebenfalls eine schlechte Nachricht: Der HSV Hamburg hat wieder die Tabellenführung übernommen. Die Norddeutschen setzten sich in einem vorgezogenen Spiel des 23. Spieltags mit 28:22 (13:11) bei der GWD Minden durch und verdrängten Kiel auf Rang zwei.

3100 Fans in Minden sahen eine durchweg überlegene Gästemannschaft, die in Hans Lindberg (7) ihren besten Werfer hatte. Die Gastgeber kassierten die 16. Saison-Niederlage und bleiben als Schlusslicht in akuter Abstiegsgefahr. Dem Spitzenduo auf den Fersen bleibt die SG Flensburg-Handewitt.

Nach einem 27:24 (15:12) am 19. Spieltag über den SC Magebdurg liegt der Ex-Meister in Lauerstellung auf Platz drei, Magdeburg bleibt Zehnter. Vor 6200 Zuschauern hielten die Gäste bis zur Schlussphase gut mit, dann jedoch setzten sich die Hausherren aufgrund der besseren Kraftreserven durch und feierten ihren 14. Saisonsieg. Bester Werfer der Flensburger war der Däne Lars Christiansen mit sieben Toren.

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