Lemme/Ullrich mit harscher Kritik an der HBL

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Hat scharfe Kritik an der Handball-Bundesliga geübt: Frank Lemme
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Die Schiedsrichter Frank Lemme und Bernd Ullrich haben die HBL angegriffen. "Die HBL hat sich in Bereiche eingemischt, die nicht ihrem Aufgabenbereich entsprechen", so Ullrich.

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Die ehemaligen deutschen Top-Schiedsrichter Frank Lemme und Bernd Ullrich haben wenige Tage nach ihrem Rücktritt scharfe Kritik an der Handball-Bundesliga (HBL) und deren Geschäftsführer Frank Bohmann geübt.

"Die HBL hat sich in Bereiche eingemischt, die gar nicht ihrem Aufgabenbereich entsprechen - dieser obliegt einzig und allein dem DHB", sagte Ullrich im Interview mit der "Handballwoche".

Vorwürfe an Frank Bohmann

Die beiden Referees, die nach ihrer neunmonatigen Sperre im Zuge der vermeintlichen Bestechungsaffäre auf ihr umstrittenes Comeback verzichteten, griffen auch Bohmann persönlich an: "Herr Bohmann hätte sich von A bis Z einige seiner Kommentare sparen können. Dem Handball haben diese Äußerungen eher geschadet", sagte Ullrich.

Auch Lemme kritisierte die Rolle der HBL, aus der es schon seit Monaten Stimmen gegen eine Rückkehr des Magdeburger Duos in die Bundesliga gegeben hatte.

"Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass einige wenige in der HBL an Gedächtnisverlust leiden, wie schnell sie unsere Leistungen auf dem Feld vergessen haben. Acht Jahre hintereinander hat uns auch die HBL zum besten Gespann in Deutschland gewählt."

Manipulationsvorwürfe

Zur Last gelegt wird den beiden, einen Vorfall nach dem Finalrückspiel im Europapokal der Pokalsieger zwischen Medwedi Moskau und BM Valladolid am 29. April 2006 nicht gemeldet zu haben.

Damals hatten russische Zollbeamte am Moskauer Flughafen Scheremetjewo 50.000 Dollar Bargeld in Ullrichs Gepäck gefunden. Ullrich bestritt noch einmal alle Manipulationsvorwürfe: "Es gab sicher Spiele, in denen wir schlecht waren. Aber einem Spiel eine von außen gewünschte Richtung zu geben, wäre uns noch nicht einmal im Traum eingefallen." Woher das Geld stammte, wisse er nicht.

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