Kretzschmar plädiert für Profischiris

SID
Stefan Kretzschmar glaubt, dass Profi-Schiedsrichter weniger empfänglich für Betrug sind
© Getty

Stefan Kretzschmar hat sich für die Einführung von Profi-Schiedsrichtern ausgesprochen. Der Ex-Nationalspieler glaubt, dass diese dann weniger empfänglich für Betrug sind.

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Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar plädiert im Zuge der Affäre um die Manipulationsvorwürfe gegen den deutschen Handball-Rekordmeister THW Kiel für die Einführung von Profi-Schiedsrichtern. "Ein Profi-Schiri mit Arbeitsvertrag und adäquatem Gehalt wäre für Betrug weniger empfänglich", sagte Kretzschmar der "Sport Bild".

Die Handball-Schiedsrichter und ihre Vergütung sind wegen der Manipulationsvorwürfe gegen Kiel zuletzt in den Blickpunkt gerückt. Jeweils 500 Euro bekommen die beiden Unparteiischen für die Leitung eines Bundesligaspiels. In der Champions League kassiert ein Referee pro Einsatz sogar nur 400 Euro plus Spesen, die der gastgebende Verein erstattet.

Kretzschmar hat selbst schlechte Erfahrungen gemacht

Als Profi des SC Magdeburg wurde Kretzschmar im Jahr 2002 nach dem Gewinn der Champions League eigenen Angaben zufolge selbst Opfer eines Betrugs. Bei der Klub-WM-Niederlage gegen Katar sollen die kroatischen Referees parteiisch gewesen sein.

"Von den kroatischen Schiedsrichtern bekamen wir wirklich keinen Pfiff. Am Ende hatten wir gegen diese Truppe mit zwei Toren verloren. Der Scheich saß auf der Tribüne und war zufrieden", sagte Kretzschmar.

Kretzschmar: "Welcher Sponsor macht das mit?"

Nach Recherchen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel soll der THW Kiel bei mindestens zehn Champions-League-Spielen Schiedsrichter bestochen und sich auch den Finalsieg in der Königsklasse 2007 über die SG Flensburg-Handewitt mit 96.000 Euro erkauft haben.

Die Staatsanwaltschaft Kiel hatte am Montag ein Ermittlungsverfahren gegen THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker wegen Verdachts der Untreue sowie gegen den früheren Kieler Trainer Noka Serdarusic wegen Beihilfe dazu eingeleitet.

Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, wäre das laut Kretzschmar "ein Genickschlag, von dem sich der Handball nicht so schnell erholen würde". Der Sportdirektor des SC Magdeburg ist überzeugt, dass ein Bestechungsskandal beim Klassenprimus nicht zu kompensieren wäre: "Welcher Sponsor macht das mit?"

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