EHF gibt CL-Schiris erst kurzfristig bekannt

SID
Die Champions-League soll durch die Maßnahemnen der EHF besser vor Betrug geschützt werden
© Getty

Der Europäische Handball-Verband EHF wird die Schiedsrichteransetzungen für die Champions-League-Viertelfinals künftig erst zwei Stunden vor Spielbeginn preis geben.

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Der Europäische Handball-Verband EHF reagiert auf die aktuellen Manipulationsvorwürfe und wird die Schiedsrichteranssetzungen für die Viertelfinals in der Champions League erst zwei Stunden vor Spielbeginn bekannt geben.

Damit werde es bis unmittelbar vor der Partie keinen Kontakt zwischen den Unparteiischen und den Vereinen geben. Bislang hatten im Handball die Heimteams die komplette Betreuung der Schiedsrichter übernommen.

Die Runde der letzten Acht beginnt am Mittwoch mit dem deutschen Duell SG Flensburg-Handewitt gegen HSV Hamburg (20.15 Uhr).

EHF wurde schon zwei Mal auf Bestechungen hingewiesen

Am Wochenende treten dann die Rhein-Neckar Löwen bei Medwedi Tschechow (Samstag, 17.00 Uhr) und der THW Kiel bei Croatia Zagreb (Sonntag, 17.30 Uhr) zu ihren Hinspielen an. Die Rückspiele finden zwischen dem 3. bis 5. April statt.

Vorwürfe, der THW Kiel habe bei seinem Champions-League-Sieg 2007 vor dem Finale gegen die SG Flensburg-Handewitt die Schiedsrichter mit 96.000 Euro bestochen, hatten die aktuelle Manipulationsdiskussion eröffnet.

Die EHF räumte zudem ein, bereits 2006 und 2008 von Schiedsrichtern auf mögliche Bestechungen hingewiesen worden zu sein. "In beiden Fällen führten die damals vorliegenden Informationen aber nicht zu weiteren Verfahren", heißt es in einer EHF-Mitteilung.

EHF schafft "Initiator of Proceedings"

Allerdings habe man damals eine Strukturveränderung vorgenommen und das Amt eines so genannten "Initiator of Proceedings" geschaffen, zudem wurde ein Rechtssystem unabhängig von der politischen Führung des Verbandes auf den Weg gebracht.

Von diesem neuen System profitiere man nun bei der Behandlung der aktuellen Fälle. Dabei handelt es sich um nähere Untersuchungen zum Finale zwischen dem THW Kiel und Flensburg.

Zudem wird das Pokalsieger-Finale zwischen Medwedi Moskau und BM Valladolid 2006 untersucht. Nach dem Spiel waren im Koffer des deutschen Schiedsrichters Bernd Ullrich am Moskauer Flughafen 50.000 Dollar gefunden worden.

Auch in der Bundesliga sollen die Schiris künftig bis kurz vor den Spielen geheim bleiben. Bis zum 16. Mai sind die Auftritte der Unparteiischen in der laufenden Saison noch fest zugeteilt und daher für die Klubs einsehbar. Danach solle keine Mannschaft mehr vor den Spielen erfahren, wer die Partie leitet.