Brand warnt vor übertriebener Emotionalisierung

SID
Handball-Bundestrainer Brand fordert mehr Sachlichkeit in der Debatte um Regeländerungen
© Getty

In der Debatte um Regeländerungen beim Handball hat Bundestrainer Heiner Brand zur Sachlichkeit aufgerufen. Modifizierungen seien notwendig, dürften aber nicht übertrieben werden.

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Bundestrainer Heiner Brand hat in der Debatte um Regelveränderungen im Handball vor unsachlichen Aussagen und einer zunehmenden Emotionalisierung gewarnt.

"Da wird viel Blödsinn erzählt. Aus jeder Ecke kommt irgendjemand, der seinen Senf dazu tut. Da muss man schon aufpassen. Ich hoffe, dass die Entscheidungsträger verantwortlich handeln", sagte Brand der "Berliner Zeitung".

Freiraum der Schiedsrichter ein Problem

Brand sprach sich erneut dafür aus, bei einer Modifizierung der Regeln den Interpretationsspielraum für Schiedsrichter einzuschränken.

"Ja, es gibt einen relativ großen Freiraum für Schiedsrichter, und das ist nicht nur in Verbindung mit dem Bestechungsskandal, sondern insgesamt ein Problem - weil der Zuschauer einige Dinge nicht nachvollziehen kann."

Brand glaub weiterhin an den Handball

Der 56-Jährige warnte jedoch davor, zu große Einschnitte im geltenden Regelwerk vorzunehmen.

"Wir dürfen mit den Regeländerungen nicht eine neue Sportart schaffen. Die Sportart an sich ist ja attraktiv. Das haben wir in den letzten Jahren gesehen. Die kommt beim Zuschauer an, wenn sie richtig präsentiert wird."

Nach jüngsten Veröffentlichungen zu Bestechungsgeldern und Manipulationen sorgt sich Brand, der 1978 als Spieler und 2007 als Trainer Weltmeister wurde, um seine Sportart: "Ich habe solche Dimensionen nicht für möglich gehalten: diese Summen, die da im Spiel sind."

Den Glauben an den Handball hat der Nationaltrainer allerdings noch nicht verloren: "Dann wäre ich nicht mehr tätig."

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