Auch Stralsunder HV in akuten Finanznöten

SID
Stralsund im Duell mit THW Kiel: Nächste Saison wird es diese Begegnung wohl nicht mehr geben
© Imago

Nach Traditionsklub TUSEM Essen droht nun auch dem Bundesligisten Stralsunder HV die Insolvenz. Der Aufsteiger und aktuelle Tabellenletzte hat die Stadt um eine Bürgschaft gebeten. Damit will der Verein aus der Hansestadt an der Ostsee wieder kreditwürdig werden.

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Der 1,2-Millionen-Euro-Etat des Klubs ist immer noch nicht gedeckt, zudem drücken den SHV Altlasten in sechsstelliger Höhe.

"Wir haben uns mit den Vertretern der Stadt auf eine Frist bis Ende November geeinigt. Dann wird eine Entscheidung fallen, ob wir in die Insolvenz gehen müssen", sagte Stralsunds Manager Jörg Dombdera.

Dombdera sieht Klub in zweiter Liga

Der Verein hat auf einer Fraktionssitzung der Stadt sein Anliegen vorgetragen und ein erstes Sanierungskonzept vorgelegt. Dieses sieht vor, über einen Zeitraum von drei Jahren die Altschulden abzutragen und den aktuellen Etat zu decken. Das soll über Mehreinnahmen im Bereich Sponsoring und Marketing sowie über Kostenreduzierungen erreicht werden.

Angedacht ist, dass sich der Verein von teuren Leistungsträgern trennt. Sportlich sieht Dombdera seine Mannschaft, die von elf Saisonspielen bislang nur eines gewann, daher künftig in der zweiten Liga: "Das ist realistisch, das Team wird wohl nicht bundesligatauglich sein. Das ist es ja schon jetzt offenbar nicht."

Stralsund ist der dritte Verein nach der HSG Nordhorn (mittlerweile HSG Nordhorn-Lingen) und Essen, der in der laufenden Saison in massiven finanziellen Schwierigkeiten steckt.

Am 4. November hatte Essen einen Insolvenzantrag gestellt und steht als erster Absteiger fest. Im September sicherte Nordhorn vorerst den Spielbetrieb, nachdem ein Großteil der Etatlücke geschlossen werden konnte.

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