Bundestrainer Brand wollte alles hinschmeißen

SID
Handball, Heiner Brand
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Aufgrund fehlenden Entgegenkommens der Spitzenklubs dachte Bundestrainer Heiner Brand über einen Rücktritt nach. Er bedauert, dass man nicht das Optimale aus dem Sport raushole.

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Wegen fehlender Unterstützung der Spitzenklubs beim Neuaufbau der Nationalmannschaft hat Bundestrainer Heiner Brand über seinen Rücktritt nachgedacht.

"Manchmal überlege ich schon, dass ich mich an Dingen aufreiben muss, die mit meinem Job eigentlich nichts zu tun haben. Darüber ärgere ich mich, weil wir nicht das Optimale aus unserer Sportart rausholen", sagte Brand der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe).

Keine personellen Alternativen

Die Umstrukturierung der Nationalmannschaft nach dem Vorrunden-Aus bei den Olympischen Spielen in Peking falle auch deshalb schwer, weil ihm zu wenig personelle Alternativen zur Verfügung stünden.

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"Es gibt einige Spitzenvereine, die mir in zwölf Jahren noch keinen Nationalspieler geliefert haben, die lieber auf ausländische Kräfte setzen. Auch dadurch haben wir eine total verzögerte Entwicklung von jungen Spielern, weil viele deutsche Spieler nach dem Junioren-Alter den Sprung nicht schaffen. Das sehen aber einige der Herren Bundesliga-Manager nicht so", so Brand.

Nur noch Weltmeister auf dem Papier

Die Erwartungshaltung bei kommenden Turnieren wie der WM im Januar in Kroatien sei daher eher verhalten. "Wir müssen jetzt der Öffentlichkeit klar machen, dass wir Weltmeister eigentlich nur noch auf dem Papier sind. Denn die aktuelle Mannschaft hat mit der vom Januar 2007 nur noch wenig zu tun", sagte Brand.

"Sicher ist es ein Dilemma, denn als Sportart sind wir darauf angewiesen, bei den großen Turnieren um die Medaillen mitzukämpfen. Und das könnte zunächst einmal nicht der Fall sein."