Nürnberg ist Meister

SID

Nürnberg - Am Muttertag feierten die Frauen des 1. FC Nürnberg wie die Königinnen. Mit Pappkronen auf dem Kopf bejubelten sie am Pfingstsonntag vor den eigenen Fans ihre zweite deutsche Meisterschaft in Serie.

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"Wir feiern jetzt mindestens drei Tage durch", kündigte eine strahlende Torfrau Jana Krause nach dem überzeugenden 39:32 (23:14)-Heimsieg im Final-Rückspiel gegen Pokalsieger HC Leipzig an: "Dass wir damit wieder in der Champions League spielen dürfen, ist einfach genial."

Krauses Paraden und die Treffsicherheit von Spielmacherin Ania Rösler stachen aus einer willensstarken Mannschaftsleistung hervor.

Arvidsson zeigt sich als fairer Verlierer

Nach dem mit 34:32 in Leipzig gewonnenen Hinspiel ließ Nürnberg seinen Gästen vor einer ohrenbetäubenden Heimkulisse von 1.800 Zuschauern keine Chance auf das zweite Double nach 2006.

"Wir konnten ihrem Druck nicht standhalten", erklärte Leipzigs Trainer Morten Arvidsson enttäuscht. "Hut ab vor ihrer Leistung, sie haben verdient die Meisterschaft geholt", gratulierte er fair dem Titelgewinner.

Bis auf die polnische Rückraumspielerin Karolina Kudladcz, die mit neun Treffern die erfolgreichste Schützin ihres Klubs darstellte, erreichte keine Leipzigerin Top-Form.

Nürnberg war beinahe traditionell mit Finanzproblemen in die Saison gegangen. "Wir wussten nicht, wie es mit dieser jungen Mannschaft laufen würde", verwies die zehnfache Torschützin Ania Rösler auf ihre anfänglichen Zweifel.

Müller ist begeistert vom Teamgeist 

Für Trainer Herbert Müller war die Meisterschaft daher nicht nur "die Krönung einer sensationellen Saison", sondern vor allem "der Triumph einer echten Mannschaft".

Jede seiner Spielerinnen bedachte der 45-Jährige mit einem Küsschen. Es war die insgesamt sechste Hallen-Meisterschaft für Nürnberg.

Für die verpasste vierte Meisterschaft übernahm bei Leipzig Trainer Arvidsson die Verantwortung. "Ich habe es nicht geschafft, das Beste aus meinen Spielerinnen herauszuholen", erklärte der 44- Jährige.

"Dafür trage ich die Schuld." Zur kommenden Saison übernimmt Arvidsson den SK Aarhus in Dänemark, unter seiner Führung holte Leipzig in zwei Jahren jeweils "nur" den nationalen Pokal.

 Rösler will es krachen lassen

Mit der dritten Meisterschaft seit dem Aufstieg in die Bundesliga 2002 hielt sich Ania Rösler bereits während der schaumig-spritzigen Sekt- und Bierduschen zumindest gedanklich nicht lange auf und gab ihr Motto für die kommende Spielzeit aus.

"Da wollen wir es noch einmal so richtig krachen lassen." Dabei kommt ein Sponsorengeschenk gelegen: Die FCN-Frauen dürfen sich auf die Saison 2008/09 acht Tage lang in einem Fünf-Sterne-Hotel in Bad Kissingen vorbereiten.