Flensburg patzt - Kiel vor 14. Titel

SID

Leipzig - Der THW Kiel kann binnen 70 Stunden Geschichte schreiben: Nur drei Tage nach dem Final-Rückspiel in der Champions League gegen Ciudad Real kann der DHB-Pokalsieger am 14. Mai bei Frisch Auf Göppingen das mögliche Triple erneut perfekt machen.

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Nach dem 28:32-Patzer von Verfolger SG Flensburg-Handewitt in der Handball-Bundesliga beim SC Magdeburg fehlt Kiel nur noch ein Sieg zum 14. deutschen Meister-Titel und der angestrebten Wiederholung des Triumphzuges aus dem Vorjahr.

"Ich bin mir sicher, das war die Meisterschaft. Wir können nun ein bisschen unbeschwerter in die Partien gegen Ciudad um die Champions League-Trophäe gehen", sagte Kiels Manager Uwe Schwenker nach Erhalt der frohen Botschaft.

"Jetzt ist das wohl gelaufen"

Den Weg zum vierten nationalen Titel in Serie hat der SC Magdeburg den Kielern geebnet. Mit Leidenschaft und Einsatz besiegte der Tabellenachte sein Flensburg-Trauma und feierte seinen ersten Sieg gegen die Norddeutschen seit 2004.

Die Flensburger trugen die Niederlage und die wohl verspielte Meisterschaft mit Fassung. "Jetzt ist das wohl gelaufen. Die Kieler verlieren nicht zwei Spiele. Wir haben die Spannung nicht verlängert. Das ist sehr schade", gab Trainer Kent-Harry Andersson zu.

Nach Meinung von Linksaußen Lars Christiansen, mit neun Treffern bester Werfer seines Teams, holten die Flensburger zu wenige Punkte gegen Teams aus dem Mittelfeld. "Das hat die Meisterschaft gekostet", beklagte der Däne.

Roggisch setzt auf das Rückspiel

Unterdessen sind die Chancen der Rhein-Neckar Löwen auf ihren ersten Europacup-Gewinn gesunken.

Im Hinspiel des Pokalsieger- Wettbewerbes verlor der Bundesliga-Vierte bei MKB Veszprem nach einem Leistungseinbruch in der zweiten Spielhälfte mit 32:37. Noch zur Pause hatten die Nordbadener beim 20:20 beste Aussichten gar auf einen Erfolg.

"Dann haben uns individuelle Fehler ein besseres Ergebnis gekostet, aber noch ist nichts passiert", sagte Manager Thorsten Storm.

Er setzt wie Abwehrchef Oliver Roggisch alles auf das Rückspiel am Samstag in Mannheim. "Wenn wir diese Fehler abstellen, werden wir diesen Rückstand in unserer SAP-Arena mit unserem Publikum im Rücken auf jeden Fall aufholen und das Ding drehen", verkündete der Nationalspieler.

Essen spielt mit Alt-Nationalkeeper

Derweil hat der Wilhelmshavener HV im Kampf gegen den Abstieg aus der Bundesliga ein Zeichen gesetzt.

Der Tabellenletzte erkämpfte sich dank der 18 Tore von Sven-Sören Christophersen ein 30:30 gegen den TV Großwallstadt.

Der Jung-Nationalspieler verfehlte damit die Bundesliga-Rekordmarke des Polen Jerzy Klempel aus der Saison 1982/83 nur um einen Treffer.

Wilhelmshaven liegt nur noch einen Punkt hinter Relegationsplatz 16, den TuSEM Essen einnimmt.

Der Aufsteiger verlor mit 27:30 gegen Frisch Auf Göppingen. Dabei bot Essen als zweiten Torhüter den 42- jährigen ehemaligen Nationalkeeper Jens Kürbis auf, der mehr als drei Jahre nach seinem Karriereende den verletzten Gerrie Eijlers ersetzte und in der Schlussphase sein Bundesliga-Comeback feierte.