Bundesliga-Streitmacht auf Pokal-Jagd

SID
Handball, Kiel
© DPA

Hamburg - Mit dem THW Kiel an der Spitze zieht am Wochenende eine starke Bundesliga-Streitmacht in die europäischen Pokalfinals. Das deutsche Trio will den Grundstein für eine Neuauflage des glanzvollen Vorjahreserfolges legen.

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Vor zwölf Monaten hatten die Teams aus der deutschen Eliteklasse alle wichtigen Pokale geholt: Der THW Kiel gewann die Champions League, der SC Magdeburg den EHF-Cup und der HSV Hamburg die Pokalsieger-Trophäe.

Diesmal bewerben sich neben dem THW die HSG Nordhorn (EHF-Cup) und die Rhein-Neckar Löwen (Pokalsieger) um die höchsten europäischen Auszeichnungen.

Der Ruf einer Übermannschaft 

Im Hinspiel des Champions-League-Finales stehen sich BM Ciudad Real aus Spanien und der THW Kiel gegenüber. Die Paarung ist derzeit das Nonplusultra des internationalen Klub-Handballs. Mehr geht nicht.

Der Champions-League-Sieger 2006 gegen den Champions-League-Gewinner 2007, der Meister der Liga Asobal gegen den Bundesliga-Tabellenführer, der "Copa del Rey"-Sieger gegen den DHB-Pokal-Gewinner - eben die Top- Mannschaften der stärksten Ligen der Welt unter sich. "Es geht darum, wer die Nummer eins im Handball ist", verkündete THW-Spieler Nikola Karabatic, bevor er ins Flugzeug kletterte.

"Die Chancen stehen 50:50", meinte Kiels Manager Uwe Schwenker, sieht aber einen kleinen Vorteil beim THW, weil dieser sich auf das Rückspiel zu Hause in der mit 10.250 Zuschauern ausverkauften Sparkassen-Arena stützen kann. Dennoch eilt Ciudad Real der Ruf voraus, eine "Übermannschaft" zu sein.

Sportlich und finanziell die Nummer eins 

Die Weltauswahl aus der 76.000-Einwohnerstadt 200 Kilometer südlich von Madrid hat reihenweise Stars im Team: Arpad Sterbik, Siarhei Rutenka, Alberto Entrerrios, Jonas Källmann, Rolando Urios, Petar Metlicic, Olafur Stefansson. Die Spanier bieten die geballte Erfahrung von mehr als 1500 Länderspielen auf. "Ciudad Real ist sportlich und finanziell die Nummer eins im Handball", bekannte THW-Manager Schwenker.

Wenn Milliardär und Klub-Präsident Domingo Diaz de Mera es will, kann er sich jeden Top-Spieler in der Welt leisten. Auch beim THW sind ihm einige aufgefallen.

Akteure wie Karabatic, Kim Andersson und Markus Ahlm "hätten wir auch gern in unserer Mannschaft", sagte de Mera im Gespräch mit dem Internet-Anbieter "sport1.de" und rangierte das bevorstehende Finale noch vor einer Weltmeisterschaft ein. "Die Champions League steht über allem. Das ist für mich im Welt-Handball der wichtigste Pokal überhaupt."

Die Tagesform entscheidet 

Während die Kieler das gute Stück erneut an die Förde holen wollen, versucht es die HSG Nordhorn eine Etage tiefer im EHF-Cup, erstmals einen europäischen Pokal zu holen.

Im Final-Hinspiel haben die Niedersachsen Heimrecht gegen den dänischen Meister FCK Handbold Kopenhagen. "Es ist das erste EHF-Pokal-Finale der Vereinsgeschichte, das wird Motivation genug für meine Spieler sein", sagte HSG-Trainer Ola Lindgren.

Das gilt auch für die Rhein-Neckar Löwen, die ebenfalls Premiere in einem Europacup-Endspiel feiern. Der Bundesliga-Vierte bestreitet das Hinspiel im Pokalsieger-Wettbewerb beim ungarischen Vizemeister und Tabellenführer MKB Veszprem.

"Wir haben vor Beginn dieses Wettbewerbs gesagt, dass wir diesen Pokal gewinnen wollen. Ich denke, die Tagesform wird entscheiden", sagte Löwen-Trainer Juri Tschewzow.

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