Die Besten der Welt!

Von Florian Regelmann
Handball, Thierry Omeyer
© Imago

München - Die Handball-Welt hat darauf gewartet. Die Handball-Welt hat es bekommen. 

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Im Finale der Champions League kommt es zum großen Showdown zwischen dem THW Kiel und Ciudad Real.

Die beiden besten Handballteams der Welt gegeneinander. Gigant gegen Gigant. Beide haben das Triple im Visier.

Ein Duell steht dabei im Mittelpunkt: Thierry Omeyer vs. Arpad Sterbik. Wer das Matchup der wohl beiden besten Torhüter, auf die man als Schütze momentan zulaufen kann, gewinnt, hat gute Karten, den Pokal am Ende in die Höhe zu stemmen.

Vor dem Hinspiel am Sonntag in der Quijote-Arena von Ciudad Real spricht Kiel-Goalie Omeyer über seinen Gegenüber und die Schlüssel zum Triumph.

SPOX: Woran denken Sie als erstes, wenn Sie Ciudad Real hören?

Thierry Omeyer: Ich denke an eine absolute Spitzenmannschaft, die unglaublich viele tolle Spieler hat. Spieler, die zu den besten der Welt gehören.

SPOX: Gibt es einen besonderen Spieler, an den Sie sofort denken?

Omeyer: Nein, sie haben so viele gute erfahrene Spieler, da kann man keinen herausstellen. Ob das zum Beispiel Olafur Stefansson ist, Siarhei Rutenka oder Petar Metlicic. Sie haben gute Schützen, sie sind im 1-1 sehr stark und einfach auf allen Positionen topbesetzt. Wenn einer keinen guten Tag hat, springt ein anderer in die Bresche.

SPOX: Wie bereiten Sie sich auf die Aufgabe Ciudad Real vor?

Omeyer: Ich kenne natürlich alle Spieler aus vielen Partien, zuletzt auch wieder von der Europameisterschaft. Ich werde mich aber jetzt vor dem Spiel noch mal mit jedem Schützen beschäftigen und nachschauen, worauf ich achten muss.

SPOX: Sie hetzen mit dem THW von einem Höhepunkt zum nächsten. Geht einem da nicht irgendwann die Luft aus?

Omeyer: Nein, überhaupt nicht. Wir spielen zwar alle drei Tage, aber das Gute ist, dass wir immer Titel im Kopf haben, die wir holen können. Da ist die Motivation so groß, da gibt es keine Müdigkeit.

SPOX: Es wird sehr auf ihr Torwart-Duell mit Arpad Sterbik ankommen. Wie beurteilen Sie ihn?

Omeyer: Er ist ein Weltklasse-Torwart. Er kann ein Spiel alleine entscheiden. Das hat man ja auch im Halbfinale in Hamburg gesehen, als er den letzten Wurf gehalten hat. Er ist unglaublich konstant und ein ganz wichtiger Faktor.

SPOX: Was sind die Schlüssel zum Sieg gegen Ciudad Real?

Omeyer: Es wird ganz eng und deshalb müssen wir in erster Linie in beiden Spielen 60 Minuten voll da sein. Wenn wir einige Minuten nicht auf der Höhe sind, wird es nicht reichen. Außerdem müssen wir unser Tempospiel aufziehen. Ciudad Real wechselt von Angriff auf Abwehr einige Spieler aus, das ist unsere Chance, wenn wir schnell spielen. Wenn wir das nicht schaffen, wird es schwer, weil die Abwehr von Ciudad Real sehr stark und da fast kein Durchkommen ist.

SPOX: Was wäre denn ein gutes Resultat, das sie aus Spanien mitnehmen könnten?

Omeyer: Natürlich ist es ein Vorteil für uns, im Rückspiel zu Hause spielen zu können. Aber im Halbfinale sind die beiden Teams weitergekommen, die zuerst Heimrecht hatten. Das muss man auch sehen. Man kann nie vorher sagen, was ein gutes Ergebnis wäre. Manchmal ist man auch zufrieden, wenn man mit zwei Toren verliert. Es kommt auf den Spielverlauf an.

SPOX: Kiel gegen Ciudad Real, das ist vergleichbar mit Bayern München gegen Real Madrid. Das Super-Matchup schlechthin.

Omeyer: Das stimmt. Es sind die beiden Teams, die in den letzten beiden Jahren die Champions League gewonnen haben. Auf dieses Duell hat man lange gewartet und es ist schön, dass es jetzt im Finale endlich soweit ist. 

SPOX: Mit einem Finalerfolg könnten sie das Triple verteidigen.

Omeyer: Es wäre etwas ganz Besonderes, wenn wir das schaffen könnten. Titel zu gewinnen, wird nie langweilig. Die Feiern danach sind immer so schön, davon kann man nicht genug haben.

SPOX: Angenommen, in der letzten Sekunde des Rückspiels entscheidet eine Aktion über Sieg oder Niederlage. Entweder Nikola Karabatic macht das entscheidende Tor oder Sie halten den entscheidenden Ball. Sie haben die Wahl. Wofür entscheiden Sie sich?

Omeyer (lacht): Das ist schwierig. Natürlich ist es toll, wenn man die entscheidende Parade zeigen kann, aber wenn Kiel gewinnt, bin ich glücklich. Da ist es egal, wer das Tor macht oder ob ich einen Ball halte.