Personalnot vor Final Four bei Halbfinalisten

SID
Handball, Karabatic
© DPA

Hamburg - Vor dem Pokal-Showdown zollen die Teilnehmer dem immensen Terminstress Tribut. Drei der vier Endrundenteilnehmer gehen mit großen Personalsorgen ins Finalturnier um den Handball-Cup.

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"Die Verantwortlichen müssen überdenken, ob sie uns Spieler weiter so melken wollen", mahnte Nikola Karabatic vom THW Kiel angesichts der "wahnsinnig hohen Belastung". Denn zahlreiche Stars müssen sich beim Final Four mit der Zuschauerrolle begnügen. Einzig die HSG Nordhorn tritt im zweiten Halbfinale gegen den HSV Hamburg wohl in Bestbesetzung an.

Dagegen sind bei den Kielern und den Rhein-Neckar Löwen, die die erste Endrunden-Partie (13.15) bestreiten, ebenso wie beim HSV die medizinischen Abteilungen im Dauereinsatz.

"Wir versuchen das Maximum" 

Deutschlands "Handballer des Jahres" Karabatic wird wohl trotz einer schweren Prellung dabei sein - im Gegensatz zu seinen Teamkollegen Christian Zeitz und Filip Jicha. Das Kieler Lazarett ist auch der Erfolgsserie des THW geschuldet, der in Bundesliga, Champions League und Pokal weiter im Rennen ist und erneut das Triple anstrebt.

Jammern ob der Hatz von Spiel zu Spiel gilt bei den "harten" Handball-Kerlen aber nicht. "Jeder hat Blessuren, aber das ist eben Handball. Wir lieben den Sport und versuchen immer das Maximum aus unserem Körper zu holen. Da gehört es dazu, dass man hier und da über die Schmerzgrenze gehen muss", sagte Karabatic.

Sieg wäre eine Riesen-Überraschung 

Die Schmerzgrenze ist bei den Hamburgern schon vielfach überschritten. Gleich vier Leistungsträger - unter ihnen Weltmeister Torsten Jansen - fallen definitiv aus, der Einsatz der beiden Gille-Brüder Guillaume und Bertrand ist fraglich.

"Angesichts der Verletztenmisere wäre ein Sieg von uns eine Riesen-Überraschung", sagte HSV-Geschäftsführer Peter Krebs vor dem "Heimspiel" in der Color Line Arena vor knapp 13.000 Zuschauern. Beim Halbfinalgegner Nordhorn haben sich die angeschlagenen Holger Glandorf und Jan Filip zurückgemeldet, nur um das Mitwirken von Piotr Przybecki gibt es ein Fragezeichen.

Die Verletzungen entscheiden 

Auch die Rhein-Neckar Löwen haben Personalnöte. In den beiden Weltmeistern Henning Fritz und Andrej Klimovets sowie den polnischen Rückraum-Assen Karol Bielecki und Grzegorz Tkaczyk plagen sich vier Säulen des Vorjahresfinalisten mit Blessuren herum.

Löwen-Manager Thorsten Storm brachte die Erfolgsformel vor dem Final Four auf den Punkt: "Es wird mitentscheidend sein, welches Team bei diesem Turnier die frischesten Spieler hat und weitestgehend von Verletzungen verschont geblieben ist."