Männer Dritter beim Vier-Nationen-Turnier

SID
handball, von behren
© DPA

Innsbruck - Die deutschen Handballer haben beim Vier-Nationen-Turnier in Innsbruck den dritten Platz belegt.

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Ohne neun Weltmeister und nur mit einem "Experimentier-Team" angereist, kassierte die Auswahl von Bundestrainer Heiner Brand gegen Rekord-Europameister Schweden nach einer enttäuschenden Leistung mit dem 20:26 (8:14) die zweite Niederlage.

Die Deutschen, bei denen Markus Baur, Pascal Hens, Johannes Bitter, Christian Zeitz, Oleg Velyky, Torsten Jansen, Michael Kraus, Sebastian Preiß und Stefan Schröder fehlten, verpassten damit beim Auftakt ihrer Olympia-Vorbereitung die Chance auf den Turniersieg.

Schweden holt den Titel

Den sicherten sich die unbesiegten Schweden vor Gastgeber Österreich. Vierter wurde der siebenmalige Afrika-Meister Tunesien, den das Brand-Team zum Auftakt mit 28:21 bezwungen hatte.

Der für den deutschen Meister THW Kiel spielende Kim Andersson hatte bereits vorher angekündigt, eine offene Rechnung mit der deutschen Auswahl begleichen zu wollen: "Wir wollen uns natürlich auch für die Europameisterschaft revanchieren und werden alles tun, um zu gewinnen."

Deutschland hatte bei der EM im Januar Schweden den Weg ins Halbfinale verbaut.

Experimente mit Perspektivspielern

Brand blieb seiner Linie treu und experimentierte aufgrund neun fehlender Weltmeister weiter mit einigen Perspektivspielern.

Zunächst schien dies vor 5.000 Zuschauern in der Innsbrucker Olympiasporthalle aufzugehen: die deutsche Deckung stand sicher und bis zum 2:2 durch einen sehenswerten Heber von Uwe Gensheimer verlief die Partie ausgeglichen.

Aber die 30:32-Pleite vom Vortag gegen Österreich schien die junge deutsche Auswahl merklich verunsichert zu haben, mit einigen wirkungsvollen Paraden verschaffte sich zudem Anders Palicka im schwedischen Tor schnell Respekt.

Viertelstunde ohne Treffer

Fünfzehn Minuten blieb der EM-Vierte ohne Treffer und so zogen die Nordeuropäer auf 10:2 davon.

Lediglich der Normalform in der Deckung war es zu verdanken, dass der Rückstand zu diesem Zeitpunkt nicht noch deutlicher ausfiel.

Die Offensive war unterdessen nicht existent. Druck- und ideenlos präsentierte sich der deutsche Angriff, auch die Routiniers konnten keine Akzente setzen.

Doch obwohl sich die Offensive dann torgefährlicher zeigte, konnte der Weltmeister den Rückstand nicht verkürzen. Die deckungsstarken Schweden kamen zu einfachen Kontertoren und zeigten auch das strukturiertere Kombinationsspiel.

Heinevetter gut aufgelegt

In der zweiten Hälfte fehlte der DHB-Auswahl die Konstanz, um noch einmal für Spannung zu sorgen. Schweden hatte wenig Mühe, die Führung zu verteidigen, lediglich Torhüter Silvio Heinevetter verhinderte mit seinen Paraden eine frühe Vorentscheidung.

Doch durch den Treffer zum 18:24 durch den Kieler Henrik Lundström war die Entscheidung sechs Minuten vor Spielende gefallen.