Überraschende Pleite gegen Österreich

SID
Von Behren, Österreich
© Getty

München/Innsbruck - Die deutschen Handballer haben beim Vier-Nationen-Turnier in Innsbruck nur noch geringe Chancen auf den Turniersieg.

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Die Weltmeister von Bundestrainer Heiner Brand zogen einen Tag nach dem 28:21-Auftakterfolg gegen Tunesien am Karfreitag überraschend gegen Gastgeber Österreich mit 30:32 (18:14) den Kürzeren.

Die Deutschen, bei denen die sieben Weltmeister Markus Baur, Pascal Hens, Johannes Bitter, Christian Zeitz, Oleg Velyky, Torsten Jansen und Michael Kraus fehlen, müssen nun in ihrem letzten Spiel an diesem Samstag gegen den noch ungeschlagenen Rekord- Europameister Schweden unbedingt gewinnen, um noch Chancen auf den Turniersieg zu haben. Doch auch Österreich könnte mit einem Erfolg gegen Tunesien noch ein Wörtchen im Kampf um den Siegerpokal mitreden.

"Wir haben in der Vergangenheit gelernt, wie wichtig es ist, junge Leute an das Team heranzuführen", unterstrich Brand die Bedeutung des Turniers, das gleichzeitig Auftakt in die Olympia-Vorbereitung ist.

Österreicher mit toller Moral

Auch gegen die Österreicher begann die Auswahl des Deutschen Handballbundes konzentriert, insbesondere in der Deckung. Die Deutschen zeigten trotz der erheblichen Personalprobleme das strukturiertere Aufbauspiel und hatten in Torwart Henning Fritz zudem einen sicheren Rückhalt.

Der 21-jährige Martin Strobel bestätigte außerdem seine gute Form auf der Spielmacherposition. Mit einem spektakulären Treffer sorgte Florian Kehrmann für die 11:7-Führung. Österreich kämpfte um den Anschluss, doch die Umstellung auf eine offensive 5:1-Deckung bereitete den Gastgebern einige Probleme.

Beim 20:14 schien die Partie zugunsten Deutschlands entschieden zu sein. Aber wie gegen Schweden zeigte Österreich Moral und kämpfte sich wieder heran.

Spiel gedreht

Die Handschrift des neuen Nationaltrainers Dagur Sigurdsson, der erst vor wenigen Wochen den Deutschen Rainer Osmann beerbt hatte, war deutlich zu erkennen. Die deutsche Auswahl verlor völlig den Faden, zudem tat sich Timo Salzer auf der Spielmacher-Position schwer gegen die aufmerksame österreichische Deckung.

Unter dem Jubel der Fans gingen die Hausherren beim 25:24 (47.) erstmals in Führung. In der spannenden Schlussphase vergab die Brand-Sieben die Chance zum 31:31. Anschließend nutzte Roland Schlinger einen Schrittfehler und sorgte mit seinem achten Treffer für den Endstand.