Brand hält sich zurück

SID
Heiner Brand, Frank von Behren
© Getty

Innsbruck - Die deutschen Handballer sind mit einem dritten Platz beim Vier-Nationen-Turnier in Innsbruck in ihre Olympia-Vorbereitung gestartet.

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Ohne neun Weltmeister verpasste die Auswahl von Bundestrainer Heiner Brand durch die 20:26-Niederlage gegen den ungeschlagenen Turniersieger Schweden den Gesamterfolg und musste in der Endabrechnung sogar noch Österreich den Vortritt lassen.

Gegen die vom Eisenacher Trainer Rainer Osmann betreuten Gastgeber hatten die Deutschen tags zuvor überraschend mit 30:32 den Kürzeren gezogen.

Keine Kritik von Brand

Somit stand am Ende nur der 28:21-Auftakterfolg gegen Tunesien zu Buche. "Wir haben in der Vergangenheit gelernt, wie wichtig es ist, junge Leute an das Team heranzuführen. Ich gestehe den jungen Spielern auch Fehler zu, um sich zu entwickeln", sagte Brand - und hielt sich trotz der durchwachsenen Leistungen mit Kritik zurück.

Brand war nach den Ausfällen von Torsten Jansen (Muskelfaserriss), Markus Baur (Sprunggelenksverletzung), Michael Kraus (Wadenprobleme), Sebastian Preiß (Nachwehen einer Zahn-OP), Oleg Velyky (Kreuzbandriss und Hautkrebs), Stefan Schröder (Kahnbeinbruch), Christian Zeitz (Reha nach Schulterverletzung), Johannes Bitter (anstehende Geburt des ersten Kindes) und Pascal Hens (Schonung) wie schon zuletzt zum Experimentieren gezwungen.

Während Kampf und Moral stimmten, blieben spielerisch aber etliche Wünsche offen.

Christophersen und Strobel positive Lichtblicke

Einen positiven Eindruck hinterließen der 22-jährige Sven Sören Christophersen (Wilhelmshaven), der in den drei Begegnungen der konstanteste Spieler war, und der Balinger Martin Strobel.

Der 21-Jährige ließ sowohl beim Sieg gegen Tunesien als auch in der ersten Halbzeit gegen Österreich sein Potenzial als Spielmacher aufblitzen.

Trotzdem lief im Entscheidungsspiel gegen die "Tre Kronors" nur wenig zusammen. "Schweden hat uns förmlich ausgespielt", bekannte der Kieler Dominik Klein.

Lediglich bis zum 2:2 verlief die Partie ausgeglichen. Dann blieb der Weltmeister 15 Minuten ohne Treffer und Schweden zog vorentscheidend auf 10:2 davon.

Lob für deutschen Kampfgeist

Dennoch fand Klein auch Positives im Spiel der Deutschen: "Wir haben über das ganze Spiel viel Kampfgeist gezeigt, da kann man uns keinen Vorwurf machen."

Auch die bittere Niederlage gegen die Österreicher offenbarte zu viele Schwankungen. "Es war das erwartet schwere Spiel, so wie ich es befürchtet habe, es mir aber nicht geglaubt wurde. Für die jungen Spieler war das die schwere Schule des Lebens", kommentierte Brand den Einbruch seiner Mannen in Halbzeit zwei.

Beim 20:14 kurz nach Wiederbeginn schien die Partie zugunsten Deutschlands entschieden zu sein. Doch dann verlor der EM-Vierte völlig den Faden und gab das Spiel noch aus der Hand.