French-Connection bringt Kiel auf Titelkurs

SID
THW Kiel
© DPA

Kiel - Nach einem wahren Thriller gegen die SG Flensburg-Handewitt hat Rekordmeister THW Kiel alle Trümpfe auf dem Weg zum 14. Titel in der Hand.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Wir können jetzt aus einer sicheren Situation abwarten, was zwischen Flensburg und Hamburg nächste Woche passiert", sagte Kiels Manager Uwe Schwenker nach dem 30:28 (15:14) im 59. Nordderby.

Der Champions-League-Sieger baute mit seinem 20. Saisonsieg die Tabellenführung in der Bundesliga auf drei Zähler aus, wenngleich der Nordrivale ein Spiel weniger absolviert hat.

Restprogramm spricht für Kiel

"Jetzt haben wir die Meisterschaft nicht mehr selbst in der Hand", bilanzierte Flensburgs Geschäftsführer Fynn Holpert nach einem packenden Spiel, in dem sein Team vor allem an den eigenen Nerven scheiterte.

Schwenker kündigte Spannung im Titelkampf bis zum Schluss an, doch die Vorteile liegen eindeutig beim THW. In heiklen Phasen machen die französischen Weltklasse-Spieler Nikola Karabatic (elf Tore, in der Bild-Mitte) im Rückraum und Thierry Omeyer im Tor die Big Points.

Zudem spricht das Restprogramm bis zum 17. Mai mit nur noch einer schweren Auswärtspartie beim HSV für den Branchenprimus. Flensburg muss nach Lemgo, Nordhorn und zu den Rhein-Neckar Löwen.

Flensburg könnte mit leeren Händen dastehen 

"Wir müssen den HSV schlagen, damit die Hamburger so motiviert sind, dass sie Kiel zu Hause bezwingen", lautet der Plan von Holpert, der fürchten muss, dass die Flensburger am Ende in allen Wettbewerben mit leeren Händen dastehen.

Im DHB-Pokal ausgeschieden, droht den Schleswig-Holsteinern auch das schnelle Aus in der Champions League. In Zagreb muss die letzte theoretische Chance genutzt werden.

Der HSV führt in der Hauptrundengruppe 3 mit 5:1 Punkten, die Flensburger sind abgeschlagen mit 1:3 Letzter. Ebenso ist für den VfL Gummersbach der Einzug ins Halbfinale in weite Ferne gerückt.

Gala-Vorstellung von Yoon   

Der Bundesliga-Sechste unterlag gegen Ciudad Real mit 27:28 (15:14) und musste damit bereits die zweite Niederlage in der Gruppe 2 hinnehmen. Für die Runde der letzten Vier qualifizieren sich die Gruppenersten.

Ganz stark trumpfte der HSV in der Königsklasse auf. Der Südkoreaner Kyung-Shin Yoon ebnete mit einer Weltklasseleistung und 15 Toren (sechs Siebenmeter) aus 20 Versuchen den Sieg zum 32:29 (18:14) über den spanischen Spitzenclub Portland San Antonio.

"Es war sicherlich einer meiner besten Tage, aber wichtiger ist der Erfolg der Mannschaft", sagte der Rückraumstar bescheiden. Aus neun Spielen in der Champions League holten die Hanseaten sieben Siege und zwei Unentschieden. Dennoch warnt Trainer Martin Schwalb, mit San Antonio, Zagreb und Flensburg könne in der "Todesgruppe immer noch alles passieren".