Europacup-Aus für Lemgo - Abfuhr für Flensburg

SID

Leipzig - Frühes Europacup-Aus für den TBV Lemgo, schmerzhafte Champions-League-Abfuhr für die SG Flensburg-Handewitt: Der Glanz des deutschen Klub-Handballs aus der triumphalen Vorsaison zeigt erste matte Stellen.

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Wie vor 14 Monaten war für Lemgo schon im Achtelfinale des EHF-Pokalwettbewerbs Endstation. Nach dem 29:34 im Hinspiel verloren die Ostwestfalen mit 24:28 auch das Heimspiel gegen RK Cimos Koper aus Slowenien und und mussten als zweiter Bundesligist nach dem TV Großwallstadt vorzeitig die Segel streichen.

Zugleich war es für Nationalmannschafts-Kapitän Markus Baur die dritte Niederlage im dritten Spiel als neuer Trainer des TBV Lemgo. "Es ist sehr schade, dann es dies war für uns die letzte Möglichkeit, um einen Titel mitzuspielen", bekannte der 37-Jährige.

Balic entzaubert Flensburg

Nicht weniger desillusioniert waren die Flensburger, die in der Champions League die Hoffnung auf den erneuten Einzug ins Halbfinale wohl schon nach dem zweiten Hauptrundenspiel begraben können. Nach dem 31:31 gegen den nationalen Gruppengegner HSV Hamburg bekam der Vorjahresfinalist mit dem 22:30 in Pamplona bei Portland San Antonio eine Lehrstunde erteilt.

Angeführt vom kroatischen Handball-Künstler Ivano Balic dominierten die Spanier die Partie nach Belieben. Die Flensburger konnten sich bei ihrem starken Schlussmann Dan Beutler bedanken, dass die Tordifferenz nicht zweistellig ausfiel. "Ich habe meine Mannschaft gar nicht wiedererkannt", sagte Flensburgs fassungsloser Trainer Kent-Harry Andersson.

Gummersbach mit Pflichtsieg

Auch nur durchwachsen ist die Bilanz des VfL Gummersbach in seiner Hauptrunden-Gruppe der "Königsklasse". Mit dem 33:30 vor nur 2785 Zuschauern in der 19.000-Plätze-Halle Kölnarena gegen RK Gorenje Velenje aus Slowenien kamen die Oberbergischen zu ihrem ersten Sieg in der zweiten Wettbewerbsphase. "Ich bin zufrieden mit dem Sieg, aber nicht mit dem Spiel", grummelte Trainer Alfred Gislason, der zu viele Fehler monierte.

Sein isländischer Landsmann Gudjon Valur Sigurdsson (9/2) und der Slowene Roman Pungartnik (8) warfen zusammen mehr als die Hälfte der Gummersbacher Tore.

Glückliche Siege von Wetzlar und Großwallstadt 

Abseits der deutschen Spitzenteams haben in der Bundesliga die Teams der unteren Tabellenhälfte kaum Boden gut machen können. Die HSG Wetzlar mit dem 26:25 gegen Frisch Auf Göppingen und der TV Großwallstadt mit 27:26 gegen die Füchse Berlin kamen jeweils zu glücklichen Heimsiegen. Dagegen feierte HBW Balingen-Weilstetten mit 28:23 beim Wilhelmshavener HV seinen zweiten Auswärtssieg der Saison.

Während die Schwaben sich damit etwas Luft im Kampf um den Klassenverbleib verschafften, wird die Situation für Wilhelmshaven und seinen neuen Trainer Klaus-Dieter Petersen immer brenzliger. "Mit 23 Toren ist es auch zu Hause schwer zu gewinnen", bekannte der 340- malige Nationalspieler, der das Amt von dem zum SC Magdeburg gewechselten Michael Biegler übernommen hatte. Dabei überraschte der Abwehrspezialist zweieinhalb Jahre nach dem Rücktritt mit seinem Comeback auf dem Parkett, konnte aber die Defizite in seinem Team nicht überdecken. "Wir lassen den Kopf nicht hängen und greifen nächste Woche wieder an", verkündete der 39-Jährige kämpferisch.