DHB-Team mit 34:26 gegen Weißrussland

SID
Velyky, Oleg
© Getty

Bergen - Die deutschen Weltmeister haben sich bei der EM mit einem hart erkämpften 34:26 (16:13)-Auftaktsieg gegen Weißrussland den Weg in die Hauptrunde geebnet, müssen aber im weiteren Turnierverlauf um den Einsatz von Oleg Velyky bangen.

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Der Rückraumspieler des HSV Hamburg erlitt eine Verletzung im rechten Knie. Wegen des Verdachts auf einen Meniskusanriss wurde Velyky noch während des Spiels ins Krankenhaus von Bergen zur Kernspintomographie gebracht.

Vor 2110 Zuschauern in der Haukelandshallen hatte sich Velyky die Verletzung bereits in der 4. Minute bei einer Angriffsaktion ohne gegnerische Einwirkung zugezogen. Bis dahin hatte der Neu-Hamburger zwei Treffer zur 3:1-Führung beigesteuert. "Wahrscheinlich ist der Meniskus angerissen", stellte Mannschaftsarzt Berthold Hallmaier noch am Spielfeldrand die erste Diagnose.

Damit bleibt Velyky der Pechvogel im deutschen Team: Nach überstandener Hautkrebserkrankung fehlte er wegen der Folgen eines Kreuzbandrisses bei der EM 2006, eine Sehnenverletzung unter dem Fuß verhinderte seinen Einsatz bei der Heim-WM vor Jahresfrist.

Schwache Chancenverwertung

Beim wichtigen Auftakterfolg in der Vorrundengruppe C waren Torhüter Johannes Bitter (Hamburg) sowie Markus Baur vom TBV Lemgo als bester Torschütze (7/5) wesentliche Stützen für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Diese bestreitet nach einem Ruhetag am 19. Januar gegen den Olympia-Vierten Ungarn ihr zweites Spiel.

Trotz des zeitigen Ausfalls von Velyky wurde der Weltmeister zunächst seiner Favoritenrolle gerecht. Der in einer Internetumfrage des Europäischen Handball-Verbandes (EHF) mit 22,9 Prozent der Stimmen zum Titelanwärter Nummer 1 erkorene Olympia-Zweite setzte sich nach dem 3:3 (5.) auf 7:4 (9.) ab. Anschließend baute die DHB- Auswahl ihren Vorsprung gar auf 12:5 (15.) aus und schien einem sicheren Sieg entgegenzustreben.

Doch danach kam ein Bruch ins deutsche Spiel. Viele leichte Fehler im Angriff, eine schwache Chancenverwertung und eine nachlässige Abwehrarbeit brachten die Weißrussen wieder ins Spiel.

"Wir sind gewarnt" 

Angeführt von Bundesliga-Legionär Sergej Harbok (Rhein-Neckar Löwen) holte der Außenseiter Tor um Tor auf und hatte beim 13:14 (26.) den Anschluss hergestellt. Nur mit Glück verhinderte die DHB-Auswahl den Ausgleich und erhöhte den Vorsprung bis zur Pause auf 16:13.

"Es sagt sich immer so leicht: Leichter Aufgalopp. Wir sind gewarnt und weit davon entfernt, überheblich ins Spiel zu gehen", hatte Brand vorher gesagt. Trotzdem tat sich der Weltmeister auch im zweiten Durchgang schwer und kam erst nach einem Torhüter-Wechsel von Henning Fritz (Rhein-Neckar Löwen) zu Johannes Bitter beim 24:20 (42.) wieder zu einer Vier-Tore-Führung.

Zwar ließ die Mannschaft von Heiner Brand danach nichts mehr anbrennen, konnte aber keinen Glanz verbreiten.

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