Kaymer verliert Anschluss

Von Marco Kieferl
Martin Kaymer gewann die letzte Ausgabe der PGA Championship in Whistling Straits 2010
© getty

Wie bei den British Open wird die zweite Runde der 97. PGA Championship in Whistling Straits am Samstag fortgesetzt. Ein schweres Gewitter kann das Momentum des australischen Duos an der Spitze jedoch nicht unterbrechen. Marcel Siem und Martin Kaymer bestätigen ihre gute Form, müssen den überragenden Matt Jones aber ziehen lassen. Ein Japaner schießt sich aus dem Nichts zum Platzrekord.

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Lange schwebte ein Gewitter über den Nachmittagspaarungen am Freitag. Als Jason Day in Führung liegend seinen zweiten Schlag an der 15 bis auf drei Meter an die Fahne legte, ertönte endgültig das Warnsignal zur Unterbrechung. Ein schweres Unwetter machte eine Fortsetzung des Spiels am Freitag unmöglich, im schlimmsten Fall sogar Aufräumarbeiten erforderlich.

Zum Zeitpunkt der Unterbrechung führte mit Jason Day und Matt Jones ein australisches Duo bei neun Schlägen unter Par vor Justin Rose aus England mit -8.

Day konnte sich mit einem Tagesergebnis von fünf unter Par nach Birdies auf den Löchern 2,5,6 und einer Birdieserie auf den Löchern 11 bis 13 an die Spitze setzen. Am Samstagmorgen um 7 Uhr Ortszeit startete Day mit einem Birdie auf der 16, musste nach einem Bogey auf dem Schlussloch letztlich jedoch eine 67 für neun unter Par und den alleinigen zweiten Platz unterschreiben.

Jones zu gut für die Konkurrenz

Day geht gemeinsam mit Landsmann Matt Jones im letzten Flight in den Moving Day. Der 35-jährige Jones spielte mit einer 65 die zweitbeste Runde des Tages und konnte sich nach einem Traumstart von drei Birdies auf den ersten vier Löchern am frühen Samstagmorgen mit Schlaggewinnen auf der sechsten und achten Spielbahn entscheidend absetzen. Die Nummer 75 der Welt wird damit am Samstag erstmals in der Karriere als Führender in eine Majorrunde gehen.

Dustin Johnson, der als Führender in den Freitag gegangen war, fiel durch drei Bogeys auf seinen letzten vier Löchern auf den geteilten 12. Rang zurück und musste am Ende eine schwache 73 für fünf unter Par hinnehmen. Besonders die schwache Ausbeute auf den Par 5 schien dem längsten Spieler auf der Tour gar nicht zu ähneln.

Kaymer mit Problemen aus der Mitteldistanz

Martin Kaymer präsentierte sich in seiner zweiten Runde mit drei Birdies und einem Bogey auf den Front Nine äußerst stabil, verlor durch zwei Bogeys in Serie an den Löchern 12 und 13 nach einem Birdie auf der 11 aber etwas an Boden auf die Führenden. Ein Birdie auf der 16. Spielbahn brachte dem Mettmanner letztlich die zweite 70er Runde für ein Gesamtergebnis von -4.

"Das Birdie an der 16 war wichtig, um wieder heran zu kommen. Für die nächsten beiden Runden wäre es wichtig, die Chancen aus den mittleren Distanzen besser zu nutzen, da ich von diesen noch keinen Putt gemacht habe", zeigte sich der PGA Champion von 2010 im Anschluss an seine Runde selbstkritisch.

Woods scheitert am Cut

Kaymers Flightpartner Tiger Woods haderte mit einem Ergebnis von +4 mit dem Schicksal. Immer wieder hatte der 14-fache Majorsieger extrem unglückliche Balllagen zu beklagen, den Cut bei +2, verfehlte der 39-Jährige durch eine 73 einmal mehr deutlich.

Einen Schlag besser als Woods und dennoch knapp am Cut gescheitert ist Bernd Wiesberger. Der 29-jährige Österreicher, der 2014 noch am Sonntag im letzten Flight aufgeteet hatte, muss nach einer schwachen 75er Runde vorzeitig die Heimreise antreten.

Cejka muss aufgeben

Nachdem Alex Cejka am frühen Morgen aufgrund einer Knöchelverletzung auf einen Start in der zweiten Runde verzichtete, konnte sich Marcel Siem mit einer weiteren 70er Runde bei -4 und dem geteilten 15. Rang in Stellung bringen. Birdies auf den Löchern 1, 6, 10, 14 und 16 standen am Ende drei Bogeys gegenüber.

"Ich habe nicht so super Golfschläge gemacht, bin aber trotzdem ruhig geblieben und habe auf meine Chancen gewartet", resümierte Siem nach seiner Runde und kam ob seines gewohnt temperamentvollen Spiels zu einer verblüffenden Erkenntnis: "Ich glaube, meine mentale Arbeit ist derzeit am besten."

Spieth wahrt Triple-Chance

Zu den Gewinnern des Vormittags zählten zweifellos Hiroshi Iwate und Jordan Spieth. Während Spieth mit einer grandiosen 67 und einem eingelochten Bunkerschlag an der 18 bei einem Spielstand von -6 zwischenzeitlich sogar die Führung übernahm, stellte der Japaner trotz einer 77 am Vortag mit 63 Schlägen einen neuen Platzrekord in Whistling Straits auf.

Spieth rangiert mit einem Ergebnis von -6 derzeit auf dem geteilten siebten Rang, Flightpartner und Titelverteidiger Rory McIlroy hat nach einer mäßigen 71er Runde bereits neun Schläge Rückstand auf die Spitze.

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