Bad Saarow soll Ryder Cup holen

SID
Deutschland bewirbt sich um den Ryder Cup
© getty

Idyllische Lage, Berlin in der Nähe und ein Kurs-Design von Golf-Ikone Sir Nick Faldo: Die Macher der deutschen Ryder-Cup-Bewerbung sind überzeugt, dass sie mit der Golfanlage in Bad Saarow (Brandenburg) das populärste Golf-Turnier der Welt im Jahr 2022 zum ersten Mal nach Deutschland holen werden.

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"Wir können nun sehr zuversichtlich mit der deutschen Bewerbung um den Ryder Cup durchstarten. Die Zeit ist gekommen, diesen einzigartigen Wettbewerb zu holen", sagte Marco Kaussler, Geschäftsführer der Gesellschaft Ryder Cup Deutschland (RCD). Bis zuletzt war noch der Golfclub Groß Kienitz bei Berlin im Rennen - am Ende aber ohne Chance.

Der Platz in Bad Saarow mit dem A-Rosa-Ressort gilt als anspruchsvollster Kurs Deutschlands und hat Tradition. Schon Box-Legende Max Schmeling hat hier den Schläger geschwungen.

Der Platz muss allerdings erweitert und umgebaut werden. Die Aufgabe soll kein Geringerer als der erfolgreichste europäische Ryder-Cup-Spieler übernehmen - Sir Nick Faldo.

"Das ist eine große Chance"

"Ich bin überzeugt, dass wir einen Platz schaffen, der die Fans begeistert und Geschichte schreiben kann. Wir werden viel Raum für die Zuschauer und die Atmosphäre einplanen", versprach der sechsmalige Major-Sieger Faldo, der den Kurs in den 1990-er Jahren auch entworfen hatte.

Präsident Hans Joachim Nothelfer vom Deutschen Golf Verband (DGV) konnte seine Freude über das Projekt kaum verbergen. "Dies ist eine große Chance für Golf in Deutschland", sagte er. Allerdings müssen die deutschen Klubmitglieder wohl noch einen Soli entrichten, der Bund will die fällige Lizenzierungsgebühr von 20 Millionen Euro nicht per Bürgschaft leisten.

Auch Deutschlands Star-Spieler Martin Kaymer, der schon dreimal den Ryder Cup gewann, zeigte sich von der Bewerbung begeistert. "Es gibt nichts Größeres als den Ryder Cup", sagte die deutsche Nummer eins.

Europa erfolreicher als USA

Mit dem Zuschlag schaffe man es, "sofort mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, zumal Golf 2016 wieder olympisch ist".

Das nach dem britischen Golf-Sponsor Samuel Ryder benannte Turnier wird seit 1927 regelmäßig ausgetragen. Von den letzten zehn Duellen des Kontinental-Vergleichs mit den USA gewann Europa acht.

Das Turnier wird alle zwei Jahre gespielt, die USA und Europa wechseln sich als Gastgeber ab. 2018 ist St. Quentin bei Paris Schauplatz, in Europa gastiert das Turnier dann erst zum zweiten Mal außerhalb Großbritanniens.

"War bislang nur guter Abschlag"

Trotz aller Anfangseuphorie warnte Nothelfer: "Das war bislang nur ein guter Abschlag, gewonnen haben wir noch lange nicht." Vor allem im Bereich der Technik und Logistik muss in den nächsten Wochen noch viel geleistet werden.

Natürlich setzt man auf den Flughafen BER, der 2017 fertig werden soll. Die Bahnverbindung von Berlin an den Scharmützelsee ist unzureichend, zumal 250.000 Besucher erwartet werden.

Ende April muss die deutsche Bewerber-Gesellschaft das Bid Book einreichen. Im Oktober oder November entscheidet die Ryder Cup Europe LLP dann, wer den Zuschlag erhält. Weitere Kandidaten kommen aus Österreich, Italien, Spanien und Portugal.

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