Kaymer greift nach dem Sieg

SID
Martin Kaymer greift in Ponte Vedra Beach nach dem Sieg
© getty

Nach mehr als zwei Jahren greift Martin Kaymer wieder nach einem Tour-Sieg. Der 29-Jährige führt bei der Players Championship vor der Schlussrunde.

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Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer kam nach Runde drei erschöpft ins Klubhaus. Der 29-jährige Mettmanner musste am dritten Tag der mit zehn Millionen Dollar dotierten Players Championship in Ponte Vedra Beach hart kämpfen und wurde am Ende belohnt.

Im Duell mit Flightpartner Jordan Spieth verteidigte der Rheinländer seine Führungsposition beim "fünften Major" erfolgreich, musste sich Platz eins nach einem Bogey an der 18 aber mit seinem jungen US-Rivalen (beide 204 Schläge) teilen. "Das war hart heute. Die Fahnenpositionen waren schwierig", sagte Kaymer, der die Fachwelt mit seiner Vorstellung in Florida verblüffte.

Seit dem Erfolg am 6. November 2011 in Shanghai bei der World Golf Championship wartet Kaymer auf einen Toursieg. In der Weltrangliste rutschte die ehemalige Nummer eins (2011) auf den 62. Platz ab.

Umstellungen im Spiel warfen den einstigen Senkrechtstarter immer weiter zurück. Auf dem schweren Par-72-Kurs des TPC Sawgrass aber hatte Kaymer sein Spiel an den ersten drei Tagen wieder im Griff. Sein Platzrekord am Donnerstag (63 Schläge) war ein Paukenschlag.

"Nicht unbedingt Fan-Liebling"

Dabei war der Druck auf den Fairways und Grüns besonders am Samstag immens. Schließlich spielte Kaymer gegen Jordan Spieth, den neuen Liebling der US-Golffans. Der 20-Jährige hatte jüngst mit Platz zwei beim US Masters in Augusta geglänzt.

Bei seiner ersten Teilnahme in Ponte Vedra blieb er vor der Schlussrunde ohne Bogey. Cool präsentierte sich der Rookie des Jahres 2013 dem Publikum und machte es seinem Rivalen damit nicht leichter.

"Es hatte was von einem Ryder-Cup-Duell", sagte Kaymer nach seiner 72er-Runde, "und nach Medinah bin ich nicht unbedingt der Liebling der Fans in Amerika". Am 30. September war Kaymer vor den Toren Chicagos der entscheidende Putt zum Triumph der Europäer geglückt, dieser Stachel sitzt bei den US-Anhängern noch tief. "Das wird am Sonntag eine richtige Herausforderung", sagte Kaymer.

Spieth wusste um die Bedeutung des Duells um den 1,8-Millionen-Dollar Siegerscheck am Sonntag (ab 20.35 Uhr, live auf Sky) und warb mit einem Lob um Fairness: "Martin ist großartig." Als Spieth an Loch 10 der Birdie-Putt misslungen war, schlüpfte Kaymer auf dem Fairway der 11 kurzerhand in die Rolle des Seelentrösters und meinte: "Hab einfach nur Spaß, das ist es, worum es hier geht." Spieth "dankte" es ihm auf dem Grün sogleich mit seinem einzigen Birdie des Tages.

Woods droht Verlust der Spitzenposition

Drei Schläge Vorsprung haben Kaymer und Spieth vor ihren ärgsten Rivalen. Mit je 207 Schlägen kamen der Australier John Senden und der Spanier Sergio Garcia, der Sieger von 2009, ins Klubhaus. Ein Trio folgte mit 208 Schlägen. Titelverteidiger Tiger Woods ist nach seiner Rückenoperation noch nicht wieder fit. Woods droht am Montag der Sturz von Platz eins der Weltrangliste.

Der letztjährige US-Masterssieger Adam Scott (Australien) muss 16. werden, um erstmals die Nummer eins zu werden. Vor den letzten 18 Löchern lag Scott auf dem 28. Platz. Henrik Stenson benötigt Rang sechs, der Schwede lag als 13. ebenfalls noch in Reichweite.

Wohl kaum noch Chancen auf den Thronsturz hatte das US-Duo Bubba Watson und Matt Kuchar. Augusta-Sieger Watson lag als 13. vier Schläge hinter Rang zwei zurück, Kuchar sieben hinter Platz eins.

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