Platzrekord für Castro, McIlroy und Woods lauern

Von Stefan Petri
Tiger Woods vergab durch ein Bogey auf der 18 den geteilten zweiten Rang.
© getty

Rory McIlroy und Tiger Woods haben am ersten Tag der Players Championship in Florida eine starke Runde abgeliefert und befinden sich nur knapp hinter der Spitze. Die hat der Amerikaner Roberto Castro inne, der einen Platzrekord ablieferte. Martin Kaymer startete ganz schwach, zeigte am Ende aber eine Aufholjagd.

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Der Amerikaner Roberto Castro hat nach der ersten Runde der 40. Ausgabe der Players Championship in Ponte Vedra Beach/Florida mit einer 63 die Führung übernommen und liegt damit neun unter Par. Drei Schläge dahinter folgen Rory McIlroy und Zach Johnson. Tiger Woods liegt auf dem geteilten vierten Platz, Martin Kaymer liegt nach einer 73 schon weit zurück.

Die Players Championship gehört zwar nicht zu den vier Major-Turnieren auf der Tour, wird aber aufgrund des exorbitanten Preisgeldes - in diesem Jahr werden 9,5 Millionen Dollar ausgeschüttet - und des starken Teilnehmerfeldes oft als "fünftes Major" bezeichnet. Berühmt ist der Stadium Course beim Sawgrass Country Club, weswegen das Turnier oft als TPC Sawgrass abgekürzt wird, für seine vielen Wasserhindernisse: Das Par-3-Loch auf der 17 bietet den Spielern ein ganz besonderes Grün: Das "Island Green" ist komplett von Wasser umschlossen.

Castro stellt Platzrekord ein

So war es kein Wunder, dass trotz strahlendem Sonnenschein und nur gelegentlich aufkommendem Wind wieder zahlreiche Drives im Wasser landeten. Am besten kam der 27-jährige Roberto Castro auf dem Kurs zurecht - und das, obwohl es sein erster Start bei der TPC war. Mit 63 Schlägen stellte er sogar den Platzrekord von Fred Couples (1992) und Greg Norman (1994) ein. Sieben Birdies und ein Eagle auf der Zwei bedeuteten am Ende des Tages drei Schläge Vorsprung auf das Verfolgerfeld.

"Ich bin sehr oft nahe an die Fahne herangekommen", sagte der Clubhouse-Leader nach seiner Runde. "Schon in den letzten zwei Wochen habe ich den Ball sehr gut geschlagen." Sein bestes Ergebnis auf der Tour in diesem Jahr war ein geteilter 21. Platz in Tampa Bay im März.

Rory McIlroy bekämpfte auf seiner Runde erfolgreich die Dämonen der Vergangenheit: Bei drei Versuchen hatte er bisher immer den Cut verpasst, mit einer 66 scheint diese Gefahr erstmals gebannt. "Ich habe gut gespielt", sagte der Nordire, der auf der 17 ein Birdie geschafft hatte. "Das ist meine erste Runde unter Par hier. Insofern nehme ich, was ich kriegen kann."

Tiger Woods war bis zur 18 derart gut unterwegs, dass er kein einziges Bogey spielte. Vier Birdies in Serie auf den Löchern neun bis zwölf standen unter anderem auf seiner Scorecard. Ein vermasselter Pitch auf der 18 bescherte ihm dann jedoch doch noch ein Bogey. Dadurch blieb er mit einer 67 einen Schlag hinter dem Duo McIlroy und Zach Johnson, der ebenfalls eine starke 66 spielte. Trotzdem war es für Tiger, der das Turnier 2001 gewinnen konnte, sein bester erster Tag überhaupt.

Licht und Schatten bei Kaymer

Martin Kaymer, im letzten Jahr bei der Players immerhin 15., erwischte einen rabenschwarzen Beginn, rettete sich dann aber mit einer gerade noch respektablen 73 ins Clubhouse. Er begann seinen Tag an der Zehn und spielte prompt ein Bogey. Als auf der 13 ein Doppelbogey und auf der 18 ein weiteres Bogey dazukamen, schien der Cut in weiter Ferne. Aber auf den Front Nine steigerte sich der 28-Jährige aus Mettmann und schaffte drei Birdies. Trotzdem reichte es für den einzigen deutschen Starter am Ende nur für den geteilten 85. Platz.

Insgesamt spielten 15 Golfer eine 68 oder besser: Große Namen wie Hunter Mahan oder Steve Stricker liegen nur vier Schläge hinter Castro, einen Schlag dahinter können sich unter anderem Sergio Garcia und Padraig Harrington eine gute Runde attestieren lassen.

Adam Scott, seines Zeichens frischgebackener Masters-Sieger, liegt nach einer 69 noch in Reichweite zur Spitze, Vorjahressieger Matt Kuchar startete mit einer 71 nur mäßig ins Turnier. Der Heimvorteil machte sich am ersten Tag für die US-Profis bemerkbar: Neben McIlroy befinden sich nur Amerikaner in den Top Ten. Einer konnte davon allerdings nicht profitieren: Publikumsliebling Phil Mickelson leistete sich zwei Bogeys und ein Doppelbogey auf der 14 und legte nur eine Even-Par-Runde hin. Das reichte für den geteilten 68. Platz.

Ein Wort zu Vijay Singh: Der 50-Jährige, der die PGA-Tour erst kürzlich verklagt hatte, weil man Ermittlungen gegen ihn aufgrund eines verdächtigen Präparats aus Hirschgeweih-Extrakten aufgenommen und sein Preisgeld einstweilen eingefroren hatte, spielte eine miserable 74. Das könnte auch damit zu tun haben, dass er sich mit Fans konfrontiert sah, die als Reaktion auf das sogenannte "Deer-Antler-Spray" künstliche Hirschgeweihe trugen.

Weltrangliste: Woods weiter vorn