Kaymer: Schöne Erinnerungen und hohen Ziele

SID
Martin Kaymer freut sich auf das Finale der European Tour in Dubai
© Getty

Der deutsche Golf-Profi Martin Kaymer hat sich für das am Donnerstag beginnende Finale der europäischen PGA-Tour in Dubai hohe Ziele gesetzt.

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Angenehme 23 Grad, Sonne, eine leichte Brise vom Persischen Golf. Im Winter ist das Wetter schön in Dubai. Für Touristen ebenso wie für Golf-Profis. "Ich mag diese Region, das Klima, das Essen, die Organisation", sagt Martin Kaymer, "ich freue mich auf das Turnier." Am Donnerstag beginnt in dem arabischen Emirat die "World Championships", das Finale der European Tour.

So steht es im Race to Dubai: Donald vor McIlroy

Gleichzeitig das höchstdotierte Turnier des Golfjahres, wo einschließlich Bonus-Zahlungen 15 Millionen US-Dollar ausgeschüttet werden. Und wo der beste Spieler der Saison ermittelt wird. Den Triumph von 2010 kann Kaymer allerdings nicht wiederholen, für ihn geht es nur noch um Platz zwei.

Kaymer feierte auf dem Earth-Kurs in den Jumeirah Golf Estates vor einem Jahr einen seiner größten Erfolge, als er durch den 13. Platz die Jahreswertung 2010 für sich entschied. "Die sehr guten Erinnerungen aus dem letzten Jahr sind natürlich immer noch in mir und geben mir viel Motivation", erklärte der 26-Jährige nun, "das war ein Märchen damals, ich habe alle meine Ziele in einem Jahr erreicht."

Donald für Kaymer unerreichbar

In dieser Saison ist der Engländer Luke Donald der überragende Spieler. Die Money-List in den USA hat er schon gewinnen, jetzt könnte der Weltranglistenerste auch im Europa-Ranking als Erster abschließen und als erster Spieler der Geschichte das "Money-List-Double" schaffen.

Nur Rory McIlroy (Nordirland) hat noch die Chance, Donald zu verdrängen, wenn er das Turnier gewinnt und der Engländer nicht unter die besten Neun kommt. Donald sorgte vor Turnierstart für Schlagzeilen, weil er sagte, dass McIlroy für ihn talentierter ist als Tiger Woods. "Wenn es rein ums Talent geht, dann hat Rory mehr", so Donald.

Für Kaymer geht es derweil nur noch um Rang zwei im Race to Dubai. "Platz zwei in der Gesamtwertung wäre auch schön", sagte Kaymer, "und ich habe natürlich das Ziel, das größte Turnier des Jahres zu gewinnen".

Ein Erfolg in Dubai wäre ein würdiger Abschluss unter ein Jahr, das für Kaymer schwer einzuordnen war. Der Gewinn seines ersten Major-Turniers im August 2010 und Platz eins in der Weltrangliste für acht Wochen im Februar und März krönten den kometenhaften Aufstieg des Rheinländers. Platz drei bei der Wahl zum Sportler des Jahres war der Lohn und der Boulevard adelte ihn als "unser Golf-Gigant".

Durststrecke im Sommer

Kaymer weckte damit gleichzeitig höchste Ansprüche und Erwartungen. Statt aber einen Triumph nach dem anderen zu feiern wie Sebastian Vettel, lieferte der Düsseldorfer auch äußerst enttäuschende Resultate. Zwei verpasste Cuts bei den Major-Turnieren Masters und PGA-Championships waren seiner unwürdig.

"Nachdem ich Nummer eins wurde, hat sich mein Leben und das der Leute, mit denen ich arbeite, verändert", sagte Kaymer, "es hat Zeit gebraucht, bis ich mich daran gewöhnt hatte, so im Mittelpunkt zu stehen."

Plötzlich nämlich zerrten alle an ihm rum. TV-Magazine entdeckten ihr Interesse am Golf, Interviews mussten gegeben werden, PR-Auftritte erledigt. Kaymer machte das alles gerne, "weil ich das Interesse am Golf steigern möchte".

Dem Spiel aber diente es so wenig, wie die kleine Schwunganpassung im Sommer. Nur ein Turniersieg bereits im Januar in Abu Dhabi stand bis Anfang November zu Buche. Im Sommer herrschte eine Durststrecke, sogar seinen Caddie tauschte er in dieser Phase aus.

"Es waren schöne Wochen zuletzt"

Mit dem Sieg beim bedeutenden Turnier in Shanghai vor vier Wochen bekam Kaymer wieder die Kurve. "Es war bisher eine Saison, die okay war. Jetzt ist es doch noch ein gutes Jahr", sagte er.

2,830,264 Millionen Euro Preisgeld hat er in diesem Jahr verdient. Außerdem hielt seine seit 2008 anhaltende Serie von mindestens zwei Turniersiegen im Jahr.

Er etablierte sich auf Platz vier der Weltrangliste, Platz zwei für Deutschland an der Seite von Alexander Cejka beim World Cup Ende November war ebenfalls ein starkes Ergebnis.

"Ich fühle mich sehr gut, es waren schöne Wochen zuletzt", sagte Martin Kaymer. Er spielt an den ersten beiden Tagen auf dem Par-72-Kurs in Jumeirah gemeinsam mit Masters-Champion Charl Schwartzel (Südafrika), voll motiviert und voller Energie: "Anschließend habe ich sechs Wochen frei, da kann ich mich ausruhen."

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