Tiger, das war beeindruckend!

Von SPOX
Tiger Woods will in Augusta seinen insgesamt 15. Major-Titel gewinnen
© Getty

Tiger Woods hat sich nach 144 Tagen Pause mit einer beeindruckenden Leistung beim Masters in Augusta zurückgemeldet. Die Führung übernahm nach der ersten Runde jedoch ein Oldie. Die Zwischenbilanz aus deutscher Sicht: Bernhard Langer top, Martin Kaymer flop.
 
 

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Es gab in der Geschichte des Golfsports wohl noch nie einen Abschlag, der mit solcher Spannung erwartet worden war, wie jener von Tiger Woods am ersten Tee von Augusta. Wie würde Woods nach seiner langen Auszeit unter dem gewaltigen Druck zurückkommen? Die Antwort: ganz stark.

Woods, der mit Jubelstürmen empfangen wurde, bombte seinen ersten Drive aufs Fairway und machte damit gleich deutlich, dass er bereit war.

Am Ende brachte Woods eine hervorragende 68er-Runde ins Clubhaus und zeigte dabei einige absolute Sensationsschläge. Vor allem sein zweiter Schlag an der 9, als er den Ball mit einem unglaublichen Hook um die Bäume herum vier Meter an die Fahne spielte, war grandios.

Woods spielt zwei Eagles

Woods notierte zum ersten Mal in seiner Augusta-Geschichte zwei Eagles (8 und 15) in einer Runde, dazu kamen drei weitere Birdies (3, 9, 13) - auf der anderen Seite standen drei Bogeys (7, 10, 14).

An der 18 hätte er seiner Runde mit einem Birdie einen krönenden Abschluss verpassen können, doch der Putt lippte aus. Es war nicht das einzige Mal, dass er auf den Grüns Pech hatte. Es hätte ohne Probleme auch eine 64 für Woods sein können. Und das nach allem, was in den letzten Monaten passiert ist. Dennoch blieb Woods zum ersten Mal in seiner Karriere beim Masters in der ersten Runde unter 70 Schlägen.

Woods liegt nach dem ersten Tag auf dem geteilten siebten Rang und hat nur zwei Schläge Rückstand auf Fred Couples, der mit einer famosen 66 (24 Putts!) die Führung übernahm.

Der 50-jährige Couples, der das Masters 1992 bereits einmal gewonnen hat und in Augusta traditionell stark spielt, hatte sich durch überragende Leistungen auf der Champions Tour (drei Siege in Folge) einen Geheimfavoriten-Status verdient, dem er vollauf gerecht wurde.

Watson nur einen Schlag zurück

Couples war aber nicht der einzige Oldie, der groß auftrumpfte. Einen Schlag hinter Couples folgt ein Quintett, das 67er-Runden spielte. Phil Mickelson, Lee Westwood, Y.E. Yang, K.J. Choi - und Tom Watson.

Was für eine Geschichte?! Der 60-Jährige hatte im letzten Jahr mit seinem zweiten Rang bei der British Open schon für Furore gesorgt - und jetzt ist er schon wieder ganz vorne dabei. Mit einem Wort: Wahnsinn.

Aus deutscher Sicht muss man nach dem ersten Tag ein gemischtes Fazit ziehen. Top war die Leistung von Bernhard Langer. Der 52-Jährige, der in den letzten Jahren viermal in Folge den Cut verpasst hatte, spielte auf dem Par-72-Kurs eine 71er-Runde und verschaffte sich damit auf dem geteilten 22. Rang eine sehr gute Ausgangsposition für die nächsten Tage.

Langer gelang mit Birdies an der 4, 5 und 7 ein perfekter Start in seine Runde, vor allem sein Monster-Birdie-Putt an der 5 quer über das Grün war ein echtes Highlight. Zwischenzeitlich hatte Langer sogar die alleinige Führung inne, ehe er mit Bogeys auf der 10 und 11 schlecht in seine zweiten neun Löcher startete und an Boden verlor.

Kaymer weit abgeschlagen

Die verlorenen Schläge holte sich Langer mit Birdies an der 14 und 16 - hier lochte er seinen zweiten Monster-Putt des Tages - zurück, dann folgten zum Abschluss leider zwei ärgerliche Bogeys an der 17 und 18. Am Ende stand die 71 auf der Scorekarte.

Auch wenn für Langer mehr drin gewesen wäre, Martin Kaymer hätte für eine 71 viel gegeben. Der Weltranglisten-Neunte brachte eine überaus enttäuschende 76 ins Clubhaus und liegt damit weit abgeschlagen auf dem geteilten 76. Rang im 96er-Feld. Der Deutsche konnte die optimalen Bedingungen, bei denen 31 Spieler unter Par blieben, nicht ausnutzen und läuft nun Gefahr, bei seinem dritten Masters-Start zum dritten Mal den Cut zu verpassen.

Einem einzigen Birdie standen fünf Bogeys gegenüber - Kaymer hatte große Probleme mit seinem langen Spiel und traf nur 6 von 14 Fairways und 10 von 18 Grüns. Der Spaß-Faktor in Kaymers Flight mit Geoff Ogilvy (74) und Luke Donald (74) hielt sich sehr in Grenzen.

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